Trotz Streit mit dem Bund: Toll Collect könnte auch Pkw-Maut betreiben

Der Betreiber des Lkw-Mautsystems habe gute Chancen auf den Zuschlag, berichten mehrere Medien. Doch das zuständige Verkehrsministerium dementiert.

Der Betreiber des Lkw-Mautsystems Toll Collect hat angeblich gute Chancen auf den Zuschlag für das ausgebaute Netz nach dem Jahr 2018. Wie Frankfurter Rundschau und Spiegel berichteten, nimmt das Verkehrsministerium von Alexander Dobrindt (CSU) vor allem einen reibungslosen Weiterbetrieb der bestehenden Technik in den Blick. "Bis Herbst 2018 kann kein komplett neues Mautsystem errichtet werden", zitierten beide Blätter aus einem Schreiben der Parlamentarischen Staatssekretärin Dorothee Bär. Das Bundesverkehrsministerium wies Berichte zurück, dass es bei der Lkw-Maut über 2018 hinaus ohne europaweite Ausschreibung auf das System Toll Collect von Daimler und der Deutschen Telekom setzt. Eine Sprecherin sagte, die Vergabe für den Betrieb von 2018 an sei nur über eine europaweite Ausschreibung möglich. Das Verhältnis zwischen dem Bund und Toll Collect ist durch einen Rechtsstreit über den verzögerten Start des Systems 2005 belastet, der in einem Schiedsverfahren ausgetragen wird. Der Bund fordert inzwischen sieben Milliarden Euro Schadenersatz, die Konzerne eine Milliarde Euro ausstehender Vergütungen.