Trotz lukrativer Geschäfte:Energiekonzern warnt vor Ölförderung in der Arktis

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In der Arktis werden gewaltige Ölreserven vermutet - für Energieunternehmen ist das verlockend. Doch nun hat sich zum ersten Mal ein Konzern gegen die Ausbeutung dieser Region ausgesprochen - sie sei zu gefährlich.

Die Arktis könnte sich für Ölunternehmen als lukrativ erweisen, denn dort werden enorme Ölvorkommen vermutet. Die Risiken für die Umwelt sind allerdings hoch, Naturschützer kritisieren darum seit langem die Ölförderung in der Region. Nun hat sich zum ersten Mal auch ein großes Ölunternehmen gegen die Förderung ausgesprochen. Der Chef des französischen Energiekonzerns Total, Christophe de Margerie, sagte der Financial Times: "Wenn in Grönland Öl ausläuft, wäre das eine Katastrophe. Außerdem wäre es ein zu großer Imageschaden für den Konzern."

Margerie betonte der Zeitung zufolge aber auch, dass er sich nicht grundsätzlich gegen das Geschäft in der Arktis stellt. Immerhin fördert Total auch Gas in der Region. Wenn dabei aber ein Leck auftrete, sei dies leichter zu handhaben als bei der Förderung von Öl, sagte Margerie.

Umweltschützer begrüßten die Äußerung: "Die Ölindustrie sollte seine Warnung beachten. Angesichts der Risiken sollten sich die Unternehmen von der Arktis fernhalten", zitiert die FT Ben Ayliffe, den Leiter der Arktis-Kampagne von Greenpeace.

Der Ölkonzern Shell habe sich nicht zu Margeries Warnung äußern wollen. In der Vergangenheit habe das Unternehmen versichert, auf Unfälle vorbereitet zu sein. Shell zufolge arbeitet ein Team in Alaskas Norden rund um die Uhr. Vor wenigen Tagen hatte der russische Energiekonzern Gazprom den Start der ersten russischen Ölförderung in der Arktis aus Sicherheitsgründen verschoben.

Einer Studie der wissenschaftlichen Behörde "US Geological Survey" zufolge befinden sich in der Arktis über ein Fünftel der noch nicht entdeckten Öl- und Gasreserven, heißt es in der FT. Das Schmelzen der Polarkappe habe außerdem dazu geführt, dass Ölunternehmen die Gegend leichter erschließen können.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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