Imtec liegt "voll im Zeitplan"
Trotz ihres Insolvenzantrags will die Bautechnikfirma Imtech Deutschland die Arbeiten am Hauptstadtflughafen BER fortsetzen. "Die Mitarbeiter sämtlicher Gewerke sowie die Subunternehmer haben zugesagt, den Flughafenbau bis auf weiteres unverändert fortzuführen," teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt mit. Alle anstehenden Termine würden wahrgenommen. Imtech Deutschland liege mit seinen Leistungen "derzeit voll im Zeitplan".
Ziel des vorläufigen Insolvenzverfahrens sei nun, den Geschäftsbetrieb fortzuführen und möglichst viele der etwa 4000 Arbeitsplätze zu erhalten. Derzeit prüften etwa 70 Mitarbeiter "große Datenmengen", um sich einen Überblick über die wirtschaftliche Gesamtsituation von Imtech Deutschland zu verschaffen, heißt es in der Mitteilung. Die Bautechnikfirma ist Zulieferer für die Brandschutzanlage des BER und am künftigen Hauptstadtflughafen für Elektroarbeiten, Heizung, Sanitär und Lüftung zuständig.
BER-Chef setzt "Task Force" ein
Das Unternehmen soll in einen mutmaßlichen Korruptionsfall am BER verwickelt sein. Am Donnerstag stellte Imtech Deutschland einen Insolvenzantrag. Teile der Belegschaft erschienen nach Angaben von BER-Chef Karsten Mühlenfeld daraufhin bereits nicht mehr auf der Baustelle des Flughafens. Eine Pleite von Imtech könnte den Zeitplan zur Fertigstellung noch einmal durcheinanderbringen.
In der Zwischenzeit hat Mühlenfeld eine aus Baufachleuten und Juristen bestehende "Task Force" eingesetzt, um die Folgen für den BER einschätzen zu lassen. Eigentlich ist geplant, dass der Flughafen nach mehreren Verzögerungen im zweiten Halbjahr 2017 öffnet.
