Troika in Griechenland:Es wird ernst in Athen

Griechenland präsentiert den Kontrolleuren von EU, EZB und des Internationalen Währungsfonds wohl ein Sparpaket im Volumen von 17 Milliarden Euro. Vorgesehen ist aber eigentlich nur, dass Athen zwölf Milliarden Euro spart. Die Griechen rechnen offensichtlich damit, dass die Kontrolleure, die jetzt in Athen sind, mit manchen Bestandteilen des Pakets nicht einverstanden sind.

Nun wird es für Athen ernst: Die Kontrolleure der Geldgeber Griechenlands sind mit Finanzminister Ioannis Stournaras in Athen zusammengekommen, um über das neue Sparprogramm zur Rettung Griechenlands zu beraten. Das berichtete der staatliche Rundfunk. Die Troika mit ihren Experten von der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds untersucht die Fortschritte Griechenlands bei den Sanierungsbemühungen.

Die griechischen Finanzexperten hätten dabei ein Bündel von Maßnahmen im Umfang von etwa 17 Milliarden Euro ausgearbeitet, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums. Die Summe sei größer als das bislang angestrebte Sparpaket (11,5 bis 11,9 Milliarden Euro), weil die Kontrolleure einige Maßnahmen als unglaubwürdig oder nicht sicher greifend ablehnen könnten. Diese sollen dann durch andere bereits vorbereitete Sparmaßnahmen ersetzt werden.

Nach dem Treffen mit der Troika wollen die Chefs der drei Koalitionsparteien Griechenlands am Sonntagabend zusammenkommen. Dabei will Finanzminister Stournaras Ministerpräsident Antonis Samaras, den Sozialistenchef Evangelos Venizelos und den Chef der Demokratischen Linken Fotis Kouvelis über die Ergebnisse des Treffens mit der Troika informieren.

Danach wollten die drei Koalitionspartner beraten, wie es weitergehen soll. Die Details des Sparprogramms sollen allen Erwartungen nach bis Ende der Woche bekannt werden. Aus den bislang an die Presse durchgesickerten Eckpunkten sollen die Rentner und die Arbeitnehmer die Hauptlast des Sparprogramms Tragen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: