Touristik:TUI im ersten Quartal tief im Minus

Die Reiseflaute wegen des Irak-Kriegs hat dem Tourismuskonzern TUI den Start ins neue Jahr kräftig verhagelt. Einem Zeitungsbericht zufolge machte das Unternehmen höhere Verluste als erwartet.

Vor Steuern und Abschreibungen sei ein operativer Verlust von 65 Millionen Euro erwirtschaftet worden, schrieb die Hannoversche Allgemeinen Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der Vorstand habe 47 Millionen Euro Verlust erwartet. Die Buchungen für die wichtige Sommersaison seien um 15 Prozent gegenüber dem ohnehin schwachen Vorjahr gefallen.

Aktie fällt deutlich

TUI-Sprecher Kay Baden wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstag. Die Aktie der TUI geriet dennoch massiv unter Druck und verlor bis zum Mittag mehr als acht Prozent auf unter 10 Euro. Damit gab das Papier die Gewinne der vergangenen vier Wochen wieder ab.

Vorstandsvorsitzender Michael Frenzel hatte schon Anfang Mai von einem "dramatischen Buchungsrückstand" angesichts des Irak-Kriegs im März gesprochen und auf ein schwächeres 2003-Ergebnis in der Touristik hingewiesen. Er hatte betont: "Ohne starke Nachholeffekte bei den Buchungen gehen wir in der Touristik von einem Gewinn aus, der unter dem Niveau des Jahres 2002 liegen wird."

Abbau von 2000 Arbeitsplätzen

Um die Einbrüche im Tourismus aufzufangen, hat die TUI ihren Sparkurs weiter verschärft. Der Konzern will bis Ende nächsten Jahres unter anderem durch den Abbau von rund 2000 Stellen die Kosten um mehr als 360 Millionen Euro drücken. Wahrscheinlich sind auch betriebsbedingte Kündigungen.

Insgesamt rechnet die TUI auf Grund besserer Geschäfte in der Logistik und 800 Millionen Euro aus Verkäufen 2003 aber mit einem höheren Spartenergebnis als 2002 mit 608,4 Millionen Euro.

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