Sicherheit, Impfschutz, Mitbringsel:Die besten Tipps für den Weihnachtsurlaub

Strandbesucher in Sydney

Damit Sie im Weihnachtsurlaub ganz entspannt am Strand sitzen können (oder wo auch immer Ihre Reisen hingeht), sollten einige Tipps beachtet werden.

(Foto: Paul Miller/dpa)

Was gibt es zur Terrorgefahr zu beachten? Wie vermeide ich Abzocke beim Abheben im Ausland? Welche Versicherung ist wichtig? Das sollten Sie bei der Planung einer Fernreise beachten.

Von Berrit Gräber

Viele freuen sich bereits auf die Tage zwischen den Jahren und ein paar ruhige Tage daheim am Kamin. Andere wollen aber lieber nichts wie weg, möglichst an den Strand oder in die Berge. Trotz weltweiter Terrorrisiken fliegen Millionen Bundesbürger auch im bevorstehenden Winter unbeirrt in den Urlaub.

Nach Angaben von Reiseveranstaltern, haben manche verunsicherte Kunden in den vergangenen Tagen zwar einen Rückzieher gemacht, was Buchungen nach Paris, Ägypten oder Tunesien angeht. Komplett daheimbleiben kommt für die Mehrzahl aber nicht in Frage. "Der Bundesbürger verzichtet nicht aufs Reisen, sondern sucht sich eher ein Ausweichziel", sagt Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV) in Berlin.

Zeigt sich der Veranstalter bei der Umbuchung kulant, dann geht es jetzt auf die Kanarischen Inseln, nach New York, ins exotische Thailand, an Kubas Strände oder auch auf eine Last-Minute-Kreuzfahrt. Ein Überblick, was man bei seiner Planung für die Flugreise beachten sollte:

Wie viel Vorsicht muss sein?

In die Vorfreude wird sich bei so manchen Reiselustigen nach den Terroranschlägen der vergangenen Wochen auch Besorgnis gemischt haben. Je nachdem, wo es in der kalten Jahreszeit hingeht. Die Empfehlung des Auswärtigen Amts dazu: Reisende sollten sich durchaus der weltweiten Gefährdung bewusst sein - auch wenn die Gefahr, Opfer eines Anschlages zu werden, im Vergleich zu anderen Risiken bei Auslandsreisen wie Unfällen, Erkrankungen oder Kriminalität immer noch gering sei. Der Grad der terroristischen Bedrohung unterscheidet sich zudem von Reiseziel zu Reiseziel. Die Behörde bietet unter www.auswaertiges-amt.de für jedes einzelne Land aktuelle Informationen zur Sicherheitslage sowie Tipps, welche Orte Reisende besser meiden sollten.

Reisepass und Impfschutz

Was tun, wenn der Pass abgelaufen ist?

Dann ist der Urlaub meist auch noch zu retten. Wer in der Weihnachtszeit verreisen will, für den reicht die Zeit aber nicht mehr für den Antrag beim Einwohnermeldeamt. Ein neuer Reisepass dauert nämlich mindestens vier Wochen. Schneller geht der Expresspass. Er ist im Idealfall in vier bis fünf Werktagen fertig und kostet 91 Euro. Alternativ kann man auch einen vorläufigen Reisepass beantragen. Der gilt zwar nur für ein Jahr, aber fast weltweit, geht schnell und kostet nur 26 Euro. Ausnahme: Reisen in die USA sind damit nicht möglich.

Auf den letzten Drücker hilft die Bundespolizei weiter, etwa am Flughafen. Dort bekommt man für acht Euro noch kurzfristig einen Reiseausweis als Passersatz ausgestellt, der maximal einen Monat gültig ist, aber nicht überall. Das Notdokument kann online unter www.bundespolizei.de beantragt werden. Ist der Pass oder der Personalausweis noch nicht länger als ein Jahr abgelaufen, können Bundesbürger oft trotzdem fliegen. Das gilt unter anderem für Trips innerhalb der Europäischen Union, aber auch in die Schweiz oder nach Island.

Welcher Impfschutz ist wichtig?

Vor allem beim Urlaub in der Ferne rät das Centrum für Reisemedizin (CRM) dazu, den Impfstatus der Familie zu überprüfen. Für Mehrfachimpfungen, etwa gegen Hepatitis B, ist es kurz vor der Abreise zwar schon zu spät. Vieles andere ist aber noch machbar. Dazu gehört das Auffrischen des Schutzes gegen Tetanus, Polio oder Diphtherie.

Auf den letzten Drücker können auch Impfungen gegen Masern, Keuchhusten oder Hepatitis A sinnvoll sein. Letztere ist nicht nur bei Reisen nach Afrika, Asien oder Süd- und Mittelamerika ratsam, sondern auch nach Süd- und Südosteuropa. Immunisierungen gegen Typhus, Cholera oder Pneumokokken brauchen etwa zehn bis 14 Tage, bis sich ein Basisschutz aufgebaut hat. Manche Länder verlangen eine Gelbfieber-Impfung, die mindestens zehn Tage vor der Einreise erfolgt sein muss. Detaillierte Informationen gibt es unter www.crm.de.

Geld wechseln und bargeldlos zahlen

Wo ist es sinnvoll, Geld zu wechseln?

Wer in ein Nicht-EU-Land reist, sollte lieber erst am Ziel Geld tauschen. Das ist fast immer günstiger. Aufgepasst beim Bargeldziehen am Automaten: Wer sich dort die Summe nicht in Euro umrechnen, sondern in der Landeswährung anzeigen lässt, vermeidet Extrakosten. Das Abkassieren mit kräftigen Aufschlägen ist weit verbreitet, auch beim elektronischen Zahlen in Hotels, Restaurants, Geschäften oder an Tankstellen.

Wer sich vor der Abreise über eine Kooperation seiner Bank mit Geldinstituten am Urlaubsort schlau macht, kann ebenfalls Geld sparen. Urlauber auf Kreuzfahrt sollten die Bordrechnung in Dollar zahlen, falls das zur Wahl steht, weil dies günstiger ist. Schlechte Wechselkurse lassen sich mit der kostenlosen App "Reise+Geld" des Bankenverbands umgehen. Sie bietet neben dem Währungsrechner mit aktuellen Kursen von 116 Währungen einen Preisvergleich von Waren und Dienstleistungen für 75 Urlaubsländer.

Wie kann ich bargeldlos zahlen?

Es ist wichtig, vor der Reise bei seiner Bank nachzufragen, ob das Auslandslimit für die EC-Karte freigeschaltet ist. Oft steht es auf null, damit kein Unbefugter im EU-Ausland Geld abheben kann. Wer eine EC-Karte mit V-Pay-Logo hat, kann damit nur innerhalb Europas sowie in einigen Regionen der Türkei und in Israel Geld abheben. Wer weiter weg fährt, braucht eine Kreditkarte. Für Mietwagenbuchungen gilt dies sowieso.

Ratsam ist es, sich die Karten-Pin der EC-Karte zu merken. Sie wird am Geldautomaten und auch in vielen Restaurants, Geschäften und Tankstellen verlangt. Kontodaten, Kartennummer und Sperrnotrufnummern der Bank sollten separat notiert werden. Einige Karten lassen sich über die zentrale Hotline 116 116 sperren.

Krankenversicherung und Souvenirs

Welche Versicherung ist wichtig?

Vor allem die Auslandskrankenversicherung. Ein Notfall unter Palmen oder auf der Piste kann sonst horrend teuer werden. Wer zum Arzt oder in die Klinik muss, wird im Ausland nur gegen Vorkasse behandelt, wie ein Privatpatient. Wieder daheim, erstattet die normale Krankenkasse nämlich nur soviel, wie die Behandlung in Deutschland gekostet hätte. Überhaupt nichts zahlt sie für Krankheitskosten, die außerhalb Europas entstanden sind - beispielsweise in den USA, Thailand oder Ägypten. Auch der Rücktransport wird grundsätzlich nicht finanziert.

Selbst privat Krankenversicherte sind bei Ambulanzflügen nicht immer sicher vor Folgekosten, je nach Tarif. Die Jahrespolice der Auslandskrankenversicherung kann noch am Tag der Abreise abgeschlossen werden. Sie kostet zwischen sechs und 20 Euro. Ein Muss ist auch die private Haftpflicht.

Wie viel Mitbringsel sind erlaubt?

Wer nicht weiß, welche und wie viele Souvenirs mit nach Hause dürfen, sollte sich die Gratis-App "Zoll und Reise" des Bundesfinanzministeriums aufs Handy herunterladen. Sie informiert für jedes Urlaubsziel, was nach Deutschland eingeführt werden darf, ohne die Einkäufe beim Zoll anmelden zu müssen. Zudem gibt es Informationen über mögliche Abgaben und die Einfuhrumsatzsteuer. So lässt sich noch im Urlaub ausrechnen, ob sich der Kauf überhaupt lohnt. Die App ist ohne Internetverbindung nutzbar, teure Roaming-Gebühren fallen also nicht an.

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