Die Inflation in Deutschland ist im April wieder etwas gestiegen. Die jährliche Teuerungsrate erhöhte sich auf 1,3 Prozent nach 1,0 Prozent im März, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Zahlen mitteilte.
Gebremst wurde der Preisauftrieb erneut vor allem durch sinkende Energiepreise: Kraftstoffe und Haushaltsenergie waren 1,3 Prozent günstiger als vor einem Jahr. Nahrungsmittel verteuerten sich mit 1,8 Prozent zwar weiter überdurchschnittlich, aber nicht mehr so stark wie zuletzt. Dienstleistungen waren um 2,3 Prozent teurer. Wohnungsmieten stiegen um 1,5 Prozent. Gegenüber März sanken die Verbraucherpreise voraussichtlich um 0,2 Prozent.
Im März hatte die Inflation in Deutschland mit 1,0 Prozent den tiefsten Wert seit 2010 erreicht, in der Euro-Zone stieg sie gerade mal um 0,5 Prozent. Diese geringe Verteuerung halten einige Experten für gefährlich, unter ihnen auch die IWF-Chefin Christine Lagarde. Sie fürchten einen Preisverfall, also eine Deflation.
Eine deflationäre Spirale kann die Wirtschaft lähmen, wenn Verbraucher und Firmen immer weiter sinkende Preise erwarten und deshalb weniger konsumieren und investieren. In der Euro-Zone sind unter anderem Griechenland und Spanien in die Deflation gerutscht, weil die Sparprogramme die Menschen viel Kaufkraft kosten.