Tarifverhandlungen bei der Bahn:GDL will vor allem Güterverkehr bestreiken

  • Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn am Freitag für gescheitert erklärt.
  • Noch in dieser Woche soll es zu erneuten Ausständen kommen - vor allem im Güterverkehr.

Bahnkunden werden 24 Stunden vorher informiert

Für die kommenden Tage hat die Lokführergewerkschaft GDL erneut Lokführerstreiks angekündigt. Jetzt gab GDL-Chef Claus Weselsky bekannt, dass hauptsächlich der Güter- und nicht der Personenverkehr bestreikt werden soll: "Wir werden sicherlich mehr den Güterverkehr in den Fokus nehmen." Auf Verspätungen und Zugausfälle müssen sich Reisende trotzdem einstellen: "Es ist nicht zu vermeiden, dass wir auch im Personenverkehr die Streiks durchführen." Es werde die gesamte Bundesrepublik betroffen sein, hieß es von Seiten der Gewerkschaft.

Die GDL hatte die Tarifverhandlungen am Freitag für gescheitert erklärt. Weselsky kündigte daraufhin Arbeitsniederlegungen an. Wann diese anfangen und wie lange sie dauern sollen, ließ der GDL-Chef zunächst offen. Wie bei den vergangenen sechs Streiks sollen die Bahnkunden aber mindestens 24 Stunden vor Beginn über den Ausstand informiert werden.

Der Hintergrund des Arbeitskampfes

Die Deutsche Bahn verhandelt parallel mit der GDL und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Beide Gewerkschaften wollen Tarifabschlüsse für alle ihre Mitglieder erreichen - die Deutsche Bahn will jedoch unterschiedliche Ergebnisse für dieselben Berufsgruppen verhindern.

Bahn-Streik
:Das eigentliche Problem

Es geht im Tarifstreit vor allem um Zwischenmenschliches.

Von Detlef Esslinger

Die GDL will neben den Lokführern auch andere Berufsgruppen wie Zugbegleiter oder Bordgastronomen in den Rahmentarifvertrag und den Haustarifvertrag integrieren.

Im vergangenen Jahr hatte die GDL ihre Mitglieder mehrmals zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen und den Bahnverkehr in Deutschland in großen Teilen lahmgelegt. Die Gewerkschaft verlangt fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche.

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