Tarifstreit mit der Deutschen Bahn:Lokführer stimmen über Streik ab

Auch das dritte Angebot der Bahn hat die GDL nicht akzeptiert, nun droht der Streik. Bis Oktober sollen die Lokführer über den Arbeitskampf abstimmen.

  • Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn beschlossen, ihre Mitglieder über einen Streik abstimmen zu lassen. Das Ergebnis der Urabstimmung werde am 2. Oktober ausgezählt.
  • Bis dahin sind Streiks ausgeschlossen.

Urabstimmung bis Anfang Oktober

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat am Donnerstag im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn eine Urabstimmung eingeleitet und will auf Streiks bis zum 2. Oktober verzichten. Die Auszählung der Urabstimmung finde am selben Tag statt. "Arbeitskämpfe sind bis zum Abschluss der Urabstimmung ausgeschlossen", teilte die GDL mit. Die GDL fordert fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um zwei Stunden. Die Gewerkschaft hat die Urabstimmung eingeleitet, weil auch das dritte Angebot der Bahn keine substanziellen Verbesserungen enthalte und daher nicht akzeptabel sei. Die Bahn wiederum wirft der GDL vor, sie lehne alle Verhandlungen ab. Bahn-Chef Rüdiger Grube sagte in der Bild, die Forderungen der GDL seien nicht erfüllbar. Die Bahn hatte noch am Mittwoch einen Moderator vorgeschlagen, um den Tarifkonflikt zu entspannen.

GDL will auch für andere Bahn-Mitarbeiter sprechen

Die Lage ist wegen der Konkurrenz der Lokführergewerkschaft GDL sowie der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kompliziert: Die GDL will nicht mehr allein für Lokführer, sondern auch für Zugbegleitpersonal und Rangierführer verhandeln. Die Bahn lehnt das ab. Die EVG wiederum will nun auch für Lokführer verhandeln, die in ihrer Organisation Mitglied sind. Bislang hatte die EVG für Speisewagen-Gastronomen, Lokrangierführer und andere Berufgruppen die Tarifverträge ausgehandelt. Die nächste Verhandlungsrunde mit der EVG ist für Montag geplant. Die EVG fordert sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat sowie die Tarifzuständigkeit für die bei ihr organisierten Lokführer.

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