Tarifstreit in Berlin:Senat und Gewerkschaften einigen sich

Im Tarifstreit des öffentliches Dienstes in Berlin haben der Senat und die Gewerkschaften eine Einigung erzielt: Die Gehälter der Angestellten werden zunächst um 65 Euro aufgestockt.

In einer der bisher längsten Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst haben der Berliner Senat und die Gewerkschaften eine Einigung erzielt. Nach einer unterzeichneten Vereinbarung stockt das Land seinen etwa 50.000 Angestellten das Gehalt für die Monate Juni 2009 bis Dezember 2009 jeweils um einen Sockelbetrag von 65 Euro auf, wie die Tarifparteien am Abend mitteilten. In der Summe sind das 455 Euro brutto.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sprach von einem fairen Kompromiss. Zugleich kündigte er an, im nächsten Jahr rechtzeitig Verhandlungen mit den Gewerkschaften aufzunehmen, um zu einer Neuordnung des Tarifsystems von 2010 zu kommen. Die Verhandlungsführerin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Astrid Westhoff, stellte heraus, dass wenigstens ein Teil der Gewerkschaftsforderungen erfüllt worden seien.

Für die Mehrheit der Verdi-Mitglieder im Berliner öffentlichen Dienst bedeute der Tarifabschluss eine Gehaltserhöhung um 2,9 Prozent. Die Gewerkschaften hatten ursprünglich Gehaltserhöhungen um 2,9 Prozent rückwirkend zum 1. Januar sowie drei Einmalzahlungen von je 300 Euro gefordert. Der Senat hat bisher nur einmal 300 Euro gewährt.

Eine angekündigte zweite Einmalzahlung soll nach dem jetzigen Abschluss nun aber entfallen, wie Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sagte. Seit dem Frühjahr gab es immer wieder Streiks in Berliner Ämtern und Schulen, bei Polizei und Feuerwehr. Nach monatelanger Pause hatten Körting und die Gewerkschaften erst am Dienstag ihre Tarifgespräche wieder aufgenommen.

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