Tarifstreit am Flughafen Hamburg:Sicherheitsleute bekommen mehr Geld

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Die Gewerkschaft Verdi hat sich mit den Arbeitgebern geeinigt: Das Sicherheitspersonal am Hamburger Flughafen erhält 15 Prozent mehr Lohn. Die Tarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen sind aber weiter festgefahren. Wegen eines Streiks fielen am Montag 172 Flüge in Düsseldorf aus.

Für die etwa 600 Sicherheitskräfte am Hamburger Flughafen gibt es einen Tarifabschluss. Wie der Bundesverband der Deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW) und die Gewerkschaft Verdi mitteilten, wird der Stundenlohn für die Beschäftigten in der Personen- und Gepäckkontrolle in zwei Schritten um insgesamt 15 Prozent auf 13,60 Euro angehoben. Von April 2013 an wird der Lohn auf 13,10 Euro steigen, nach einem Jahr dann auf 13,60 Euro.

Der neue Tarifvertrag, dem die Verdi-Mitglieder bis nächsten Montag noch zustimmen müssen, soll bis Ende 2014 laufen. Bis zu dieser endgültigen Entscheidung sind weitere Streiks am Flughafen ausgesetzt. Schon viermal hatten die Sicherheitskräfte mit ihrem Ausstand den Passagierbetrieb am Hamburger Airport in diesem Jahr weitgehend lahmgelegt, Tausende Reisende waren betroffen.

In Düsseldorf fallen 172 Flüge aus

In Nordrhein-Westfalen ist hingegen noch keine Einigung absehbar. Am Flughafen Düsseldorf mussten sich die Passagiere am Montag wieder auf lange Wartezeiten und Flugausfälle einstellen. Das Sicherheitspersonal am drittgrößten deutschen Airport streikte erneut. Die Gewerkschaft Verdi hat die Fluggastkontrolleure aufgerufen, von 4 bis 24 Uhr die Arbeit niederzulegen. Von den geplanten 593 Starts und Landungen wurden bis zum Mittag 172 gestrichen.

Der Flughafen bittet die Passagiere, sich vor ihrer Anreise zum Airport bei den Airlines, Reiseveranstaltern oder auf der Homepage des Düsseldorf International über ihren Flugstatus zu informieren. Passagiere sollten weitestgehend auf Handgepäck verzichten, um die Sicherheitskontrollen zu beschleunigen.

Die Tarifparteien verhandeln seit Dezember über einen neuen Tarifvertrag für die 34.000 Beschäftigten der Branche in NRW. Gut 2000 von ihnen sind Luftsicherheitsbedienstete. In den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft mit Streiks der Sicherheitsleute sowohl in Düsseldorf als auch in Köln/Bonn wiederholt für erhebliche Behinderungen gesorgt: Zehntausende Passagiere konnten nicht abfliegen.

Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten 70 bis 80 Prozent der Sicherheitsleute in NRW in der untersten Lohngruppe und erhalten in der Stunde 8,23 Euro. Verdi fordert zwischen 2,50 Euro und 3,64 Euro mehr pro Stunde. Der Verband der Sicherheitsfirmen BDSW nennt die Forderung "völlig überzogen".

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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