Tarifkonflikt:Lufthansa-Piloten streiken von Mittwoch bis Freitag

Die Piloten der Lufthansa haben für kommende Woche Streik angekündigt. Sie wollen von Mittwoch bis Freitag die Arbeit niederlegen. In zwei Bundesländern fällt der Ausstand auf den Beginn der Osterferien.

Die Piloten der Lufthansa werden kommende Woche von Mittwoch bis Freitag streiken. Das teilte die Piloten-Gewerkschaft Cockpit mit. Der Arbeitsausstand werde von Mittwoch null Uhr bis Freitag 23:59 Uhr dauern.

Die 5400 Lufthansa-Piloten, die in Cockpit organisiert sind, verstärken damit den Druck im Tarifkonflikt. Sie kämpfen für mehr Geld und dafür, dass eine betriebsinterne Frührente beibehalten wird. Die Lufthansa hat die entsprechende Vereinbarung bereits gekündigt. Der Verband fürchtet unter anderem, dass Piloten ohne tarifliche Absicherung dastehen, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen fluguntauglich werden.

Die Ankündigung des Streiks trifft den Beginn der Osterferien in Niedersachsen und Bremen. Ursprünglich hatte Cockpit angekündigt, in den Osterferien nicht zu streiken. "Das war ursprünglich der Plan, es sei denn, Lufthansa provoziert uns erneut", sagte Gewerkschaftssprecher Markus Wahl zu Süddeutsche.de. "Das ist leider passiert. Der Konzern versucht weiter, auf Zeit zu spielen."

Wahl sagte, nach Ablauf der drei Tage werde es bis zum Ende der Osterferienzeit zu keinen weiteren Arbeitsniederlegungen kommen. "Damit werden die Ferien in den bevölkerungsreichsten Bundesländern in jedem Fall freigehalten."

Die Lufthansa versucht den Pilotenstreik mit einem neuen Gesprächsangebot abzuwenden. Das Unternehmen sei jederzeit bereit, die Verhandlungen fortzusetzen, erklärte Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens am Freitag. Zudem habe der Konzern neue Angebote vorgelegt. Diese sehen unter anderem eine Erhöhung der Vergütung um 5,2 Prozent und eine Einmalzahlung über die Laufzeit vom 1. Mai 2012 bis 31. Dezember 2015 vor. Auf die ursprünglich vorgesehene Koppelung der Gehaltsentwicklung an das Unternehmensergebnis soll verzichtet werden.

Alle deutschen Flughäfen sind betroffen

Die Gewerkschaft Cockpit hatte erklärt, die Arbeitsniederlegungen könnten mit einem "verhandlungsfähigen Angebot" der Lufthansa noch abgewendet werden. In den vergangenen Tagen habe es mehrere Treffen mit Konzernvertretern gegeben. Dabei sei aber keine Annäherung erreicht worden.

Vor einer Woche hatten sich in einer Urabstimmung gut 99 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder dafür ausgesprochen, für einen neuen Tarifvertrag für die Übergangsversorgung zu streiken, ohne ein konkretes Datum zu nennen. Neben der Lufthansa sind auch die Frachttochter Lufthansa Cargo sowie Germanwings betroffen.

Alle Flughäfen in Deutschland werden bestreikt. Die Hauptkundgebung ist in Frankfurt am Main geplant, wo das größte Drehkreuz der Fluglinie liegt. Flüge aus dem Ausland sind dann nicht betroffen, wenn die Crew bereits vor Ort ist. Müssen Maschine und Pilot erst aus Deutschland an den Auslandsflughafen verlegt werden, kann es auch auf außerdeutschen Flughäfen zu Verspätungen und Flugausfällen kommen.

Die Lage an vielen Flughäfen in Deutschland ist derzeit ohnehin angespannt, weil sich die Angestellten dort an den Warnstreiks beteiligen, zu denen die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hatte.

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