Tarifkonflikt bei der Bahn:"Streiks müssen weh tun"

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat die Forderung der Bahn nach einem sofortigen Abbruch des Streiks abgelehnt. "Das werden wir nicht tun", sagte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell. Die Mitglieder würden das nicht verstehen.

Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt forderte der GDL-Vorsitzende Schell den Bahn-Vorstand auf, am Montag ein "vernünftiges Angebot" vorzulegen, auf dessen Grundlage erstmals erfolgreich über einen eigenständigen Tarifvertrag verhandelt werden könne.

Die Forderung der Bahn, den Streik am Freitag sofort zu beenden, wies er zurück: "Die Bahn hat von uns gefordert, den Arbeitskampf unverzüglich zu beenden. Das werden wir nicht tun." Bei der GDL hieß es, Streiks müssten weh tun.Einen solchen Schritt würden die Gewerkschaftsmitglieder nicht verstehen. Auch sei ein Abbruch organisatorisch gar nicht mehr möglich.

Warten auf das Angebot

Sollte die Bahn allerdings am Montag ein entsprechend gutes Angebot vorlegen, werde die Gewerkschaft bis Ende des Monats auf Arbeitsniederlegungen verzichten. Sollte das Angebot ungenügend ausfallen, seien neue Streiks ab Mittwoch nächster Woche möglich.

Den Streik am Freitag bezeichnete Schell als "vollen Erfolg". Dass nicht alle Züge im Nahverkehr stünden, sei von vorneherein klar gewesen. Nach GDL-Angaben kamen 85 Prozent des Nahverkehrs zum Erliegen. "Die Bahn hat heute nichts im Griff", sagte Schell.

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