Suchmaschinen:Drang nach Unabhängigkeit

An Google oder Bing kommt keiner vorbei. Das wollen Apple und Facebook ändern.

Von Mirjam Hauck

Bei der Suche im Netz dominiert derzeit Google oder auch Bing. In Deutschland hat Google einen Marktanteil von fast 95 Prozent, in den USA sind es knapp 75 Prozent, Microsofts Suchmaschine kommt auf zwölf Prozent. Die Konkurrenten Apple und Facebook wollen das jetzt ändern und künftig nicht mehr ausschließlich die Ergebnisse der Konkurrenz setzen. So bestätigte Apple kürzlich, dass man einen eigenen Webcrawler durchs Netz schicke, der Webseiten analysieren und einen Suchindex erstellen soll. Der AppleBot getaufte Crawler agiert wie die Bots anderer Suchmaschinen. Der von ihm erstellte Index soll laut Apple künftig für die eigenen Suchfunktionen in den Betriebssystemen OS X und iOS genutzt werden.

Ebenfalls nach Unabhängigkeit von Google strebt Facebook. Das soziale Netzwerk testet derzeit bei einigen US-Nutzern einen neuen Dienst. Er heißt "Add a Link". Bei den ausgewählten Nutzern öffnet sich, wenn sie ein Status-Update eingeben oder einen Beitrag teilen, ein neues Pop-up-Fenster. Hier können sie nun Suchwörter eingeben, der Dienst findet die dazu passenden Webseiten. Die Suche im Netz über Google wird damit obsolet.

Die Website-Links hat Facebook deshalb, weil das Unternehmen jeden geposteten Link speichert - so sind dort nach eigenen Angaben Milliarden von Posts gespeichert, inklusive der verlinkten Webseiten. Dieser Index, den Nutzer bislang lediglich für die Funktion "Ähnliche Links" verwenden konnten, lässt sich nun auch nach Schlagwörtern durchsuchen. Und das Beste für das soziale Netzwerk: Die Nutzer müssen für die Suche die Seite nicht mehr verlassen, sie bleiben im Facebook-Kosmos.

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