Suchmaschine:Google leidet unter fallenden Anzeigenpreisen

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Werbung auf dem Smartphone funktioniert nicht wie gewünscht: Google kann zwar seinen Gewinn noch steigern, aber das so wichtige mobile Anzeigengeschäft bringt wenig ein. Der Konzern nimmt seine Werbekunden in die Pflicht.

Fallende Preise für Werbeanzeigen und Verluste bei der Mobilfunk-Tochter Motorola werfen einen Schatten auf die Bilanz von Google. Zwar verdiente der weltgrößte Suchmaschinenbetreiber im zweiten Quartal mehr als im Vorjahreszeitraum und auch der Umsatz stieg. Doch der Preis, den Werbekunden Google pro Anzeigenklick zahlen, ging mit sechs Prozent wieder stärker zurück. In den ersten drei Monaten des Jahres waren es lediglich vier Prozent. Zudem vervierfachte sich der Verlust bei Motorola.

Für das abgelaufene Quartal vermeldete Google einen Gewinn von 3,23 Milliarden Dollar (2,46 Milliarden Euro). Dies war zwar ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, doch Analysten hatten noch mehr erwartet und reagierten enttäuscht. Die Aktien des Konzerns verloren im nachbörslichen Handel in New York mehr als vier Prozent.

In den Zahlen enthalten ist auch das Geschäft mit Motorola Mobility. Der Verlust bei dem Handyhersteller, den Google Mitte 2012 für 12,5 Milliarden Dollar kaufte, betrug 218 Millionen Dollar vor Sonderposten.

Ein weiterer Grund für den hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Gewinnzuwachs dürfte sein, dass die Werbeeinnahmen auf mobilen Geräten geringer sind als auf PCs. Google-Finanzchef Patrick Pichette hat bereits einen solchen Effekt eingeräumt. Allerdings habe Google um 23 Prozent mehr Werbeklicks registriert - und so die niedrigeren Anzeigenpreise ausgleichen können.

Außerdem hatte Google sein Werbegeschäft im Februar neu aufgestellt. Laut Wall Street Journal sollten Kunden erweitere Sonderfunktionen nutzen und gleichzeitig für Anzeigen auf Mobilgeräten zahlen, wenn sie auf PC-Browsern werben wollen.

Nach Ansicht mehrerer Analysten zeigten diese geänderten Bedingungen für Werbekunden offenbar nicht die gewünschten Erfolge. Ein Grund könnte sein, dass auf mobilen Geräten nicht so häufig Werbung angeklickt werde wie auf PCs, sagte Colin Gillis von BGC Partners.

Google-Manager Nikesh Arora macht aber auch die mangelnde Bereitschaft der Kunden verantwortlich, sich auf den veränderten Markt einzulassen. Google habe manchen Werbenden regelrecht helfen müssen, erfolgreicher auf mobilen Geräten zu werben.

© Süddeutsche.de/afp/Reuters/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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