Studie zu Opel:Mit GM ins Desaster

Sollte General Motors sich nicht von Opel trennen, dann sind die deutschen Werke massiv gefährdet. Das behauptet zumindest Auto-Experte Dudenhöffer in einer Studie.

Der Experte spart nicht mit drastischen Worten. Geht es nach Ferdinand Dudenhöffer, dann darf General Motors (GM) die europäische Tochter Opel auf keinen Fall behalten. Sollte dies passieren, so der Auto-Professor der Universität Duisburg-Essen, dann gäbe es entweder eine Insolvenz mit schnellen Werksschließungen oder "das langsame Sterben der Marke und der Standorte" gehe weiter.

Opel, GM, ddp

Im Protest vereint: Opelaner entrollen bei der IG-Metall-Kundgebung in Frankfurt ein riesiges Emblem.

(Foto: Foto: dpa)

Dudenhöffers Begründung ist einfach: Die Insolvenz habe GM auf der Kostenseite entlastet, die Marktschwäche sei aber noch gewachsen. Nach Meinung des Auto-Experten ist GM "ein sehr schwaches Unternehmen". Der GM-Marktanteil auf dem wichtigen Heimatmarkt sei seit dem Jahr 1990 von 35,2 Prozent auf 19,5 Prozent eingebrochen. Schon 2010 wird GM der Untersuchung zufolge mit einem Anteil von dann weniger als 18 Prozent seine Marktführerschaft in den USA an den weltgrößten Autobauer Toyota verlieren.

Es fehle den Amerikanern an neuen, innovativen Autos und der Vertrieb sei nach der Kündigung für mehr als 2400 Händler geschwächt. Als gescheitert bezeichnete Dudenhöffer das Zukunftsprojekt der Versteigerung von Neuwagen über die Internet-Plattform Ebay. In der ersten Septemberwoche seien "lächerliche 50 GM-Fahrzeuge" über die Plattform verkauft worden, so Dudenhöffer. In der gleichen Zeit seien in den USA insgesamt 200 000 Autos verkauft worden.

Deutlich risikoloser für Opel und GM wäre dem Experten zufolge der Verkauf des deutschen Autobauers an den Bieter Magna, der gemeinsam mit der russischen Sberbank und dem Autobauer Gaz um Opel bietet. Diese Einschätzung ist genau auf Linie der Bundesregierung, die vielstimmig für diese Lösung wirbt. Auch hier ist die Begründung einfach: Der Magna-Deal würde die Tore zum russischen Markt weit öffnen und Opel so neues Wachstum ermöglichen. Das wäre sogar für GM gut, da der US-Konzern bei einem Verkauf zu 35 Prozent an Opel beteiligt bliebe.

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