Streit um Rettungspaket:Ackermann rudert zurück

Erst seine abfällige Bemerkung über das Rettungspaket, dann scharfe Kritik aus der Bundesregierung: Jetzt bemüht sich Reizfigur Ackermann offenbar um Schadensbegrenzung.

Die abschätzigen Aussagen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann über das Rettungspaket für die Banken hat Politik und Gesellschaft empört. Jetzt rudert die Deutsche Bank zurück. "Im Zusammenhang mit der Kontroverse um die Inanspruchnahme staatlicher Hilfe durch Banken legt die Deutsche Bank wert auf die Feststellung, dass sie das betreffende Gesetz der Bundesregierung selbstverständlich unterstützt", teilte das Geldhaus mit. Die gelte unabhängig davon, dass die Deutsche Bank selbst kein Kapital vom Staat benötige.

Ackermann habe an der Erarbeitung des Gesetzes zur Finanzmarktstabilisierung persönlich mitgewirkt und öffentlich erklärt, dass die im Rahmen des Gesetzes bereitgestellten Finanzmittel für den Steuerzahler gut angelegt seien. "Außerdem hat Herr Ackermann ebenfalls öffentlich davor gewarnt, aus falschem Prestigedenken die von der Regierung angebotene Hilfe nicht in Anspruch zu nehmen", hieß es.

Zuvor hatte Ackermann Empörung in der Bundesregierung ausgelöst. Regierungssprecher Thomas Steg hatte den Top-Banker in ungewöhnlich scharfer Form zurechtgewiesen. Ackermanns Einlassungen seien "äußerst bedenklich, unverständlich und unakzeptabel", hatte er erklärt.

In der Kabinettsitzung hätten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück diese Kritik zum Ausdruck gebracht und seien dabei von den anderen Mitgliedern der Regierung energisch unterstützt worden. Ackermann hatte einem Bericht des Spiegel zufolge vor Managern erklärt, er würde sich schämen, wenn seine Bank in der Krise Geld vom Staat annehmen würde.

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