Streit um Garantien für Griechenland:Finnische Extrawurst

Finnland beharrt auf zusätzlichen Sicherheiten für eine Beteiligung an einem neuen Griechenland-Rettungspaket. Ein Pfand sei "Teil des Pakets", sagte Ministerpräsident Jyrki Katainen der "Süddeutschen Zeitung" - räumte aber ein, dass die Griechenland-Rettung scheitern würde, wenn auch die anderen Euro-Staaten auf solche Sicherheiten bestehen würden.

Finnland beharrt vor der Beteiligung an einem neuen Rettungspaket für Griechenland auf besonderen Sicherheiten in Form eines Pfands. "Das Pfand ist Teil des Pakets, das wir von Anfang an zur Bedingung für unsere Zustimmung zur Griechenland-Hilfe, zum temporären Rettungsschirm EFSF und zum geplanten dauerhaften Stabilisierungsfonds ESM gemacht haben", sagte Ministerpräsident Jyrki Katainen der Süddeutschen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe).

Streit um Garantien für Griechenland: Finnlands Ministerpräsident Jyrki Katainen beharrt vor der Beteiligung an einem neuen Rettungspaket für Griechenland auf besonderen Sicherheiten in Form eines Pfands.

Finnlands Ministerpräsident Jyrki Katainen beharrt vor der Beteiligung an einem neuen Rettungspaket für Griechenland auf besonderen Sicherheiten in Form eines Pfands.

(Foto: AFP)

Katainen räumte allerdings auch ein, dass die Griechenland-Rettung scheitern würde, wenn neben Finnland auch die anderen Euro-Staaten auf solche Sicherheiten bestehen würden. "Trotzdem ist im Prinzip nichts falsch an solchen Sicherheiten. Wir haben Anfang der 90er Jahre, als Finnland in der Krise steckte, selbst ein Pfand bei privaten Investoren hinterlegt. Wir fordern nichts, wozu wir nicht selbst bereit gewesen wären", betonte er.

Gefunden werden müsse ein "innovatives" Modell, das allen Euro-Staaten offen stehe, sagte Katainen. "Jedes Land muss selbst entscheiden, ob es auf einem Pfand besteht. Wir arbeiten an einer für alle akzeptablen Lösung", versicherte er. Ein Kompromiss müsse in den nächsten Tagen gefunden werden, bevor die Griechenland-Rettung in den nationalen Parlamenten beraten werde. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich nach einem Treffen mit Katainen "optimistisch" geäußert, dass im Konflikt um die von Finnland geforderten Sicherheiten eine Lösung gefunden werden könne.

Einen möglichen Kompromiss skizzierte die österreichische Finanzministerin Maria Fekter. Die Sicherheiten sollen demnach so teuer gemacht werden, dass mit Ausnahme Finnlands kein anderes Land davon Gebrauch machen dürfte. "Auf technischer Ebene ist Einiges vorbereitet worden", sagte Fekter.

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