Streik bei der Bahn:GDL erwägt vorzeitigen Streikabbruch

  • Die Lokführergewerkschaft GDL deutet ein mögliches vorzeitiges Streikende bei der Bahn an.
  • GDL-Chef Weselsky will am Donnerstagnachmittag über einen Vorschlag der Bahn befinden.
  • Die Bahn schlägt vor, den SPD-Politiker Matthias Platzeck im Tarifstreit hinzuzuziehen.

Die Lokführergewerkschaft GDL erwägt einen vorzeitigen Abbruch des noch bis Sonntag geplanten Streiks bei der Deutschen Bahn. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sagte dem Radiosender HR-Info: "Heute Nachmittag werden wir mitteilen, wie wir den Vorschlag der Deutschen Bahn bewerten. Dann denke ich, dass die Streiks entweder weitergehen oder zu einem vernünftigen Zeitpunkt unterbrochen werden." Zugleich kritisierte Weselsky die Arbeitgeberseite. "Inhaltlich gibt es nichts Neues. Das Angebot ist kein Angebot", betonte er.

Der Vorschlag der Bahn

Am Mittwoch hatte Bahnchef Rüdiger Grube vorgeschlagen, den SPD-Politiker Matthias Platzeck als Vermittler in dem festgefahrenen Tarifkonflikt einzusetzen. In einer ersten Reaktion hierauf hatte Weselsky den Vorschlag noch als "PR-Gag" abgetan, aber eine Prüfung zugesagt.

Der Konflikt zwischen GDL und Konzern

Der Tarifkonflikt zwischen Deutscher Bahn und GDL läuft bereits seit mehr als zehn Monaten. Er ist besonders kompliziert, weil der Konzern parallel auch mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt. Beide Gewerkschaften wollen Tarifverträge aushandeln, in denen alle ihre Mitglieder repräsentiert sind. Die Deutsche Bahn will jedoch unterschiedliche Regelungen für eine Berufsgruppe verhindern. Die GDL wirft der Bahn vor, durch die Forderung nach inhaltsgleichen Abschlüssen ihr Recht auf Tariffreiheit zu beschneiden. Die GDL streikt derzeit zum achten Mal in dem festgefahrenen Tarifkonflikt.

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