Steuereinnahmen:Deutschland verdient prächtig an seinen Bürgern

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  • Im Juli hat der Fiskus 8,6 Prozent mehr Steuern eingenommen als noch im Vorjahresmonat.
  • Setzt sich die Entwicklung fort, dürften die Prognosen der Steuerschätzer für das Gesamtjahr übertroffen werden.

Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist der Juli ein guter Monat gewesen - zumindest, was die Steuereinnahmen angeht: Bund, Länder und Kommunen nahmen insgesamt 8,6 Prozent mehr Steuern ein als im Vorjahresmonat. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Bundesfinanzministeriums hervor.

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Insgesamt flossen im Juli 49,3 Milliarden Euro an den Fiskus, in den ersten sieben Monaten sind es 349,4 Milliarden Euro gewesen. Das entspricht einem Plus von 5,9 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Setzt sich der Trend fort, dürften die Erwartungen der jüngsten Steuerschätzung für das Gesamtjahr von plus 3,7 Prozent deutlich übertroffen werden.

Der Fiskus profitiert vor allem von der stabilen Konjunktur und der guten Arbeitsmarktlage - und damit den Einkünften aus Lohn- und Umsatzsteuer: Wegen der hohen Beschäftigung und der jüngsten Tarifabschlüsse kletterten die Lohnsteuereinnahmen um 6,2 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. Die Umsatzsteuereinnahmen stiegen um 3,7 Prozent auf rund 17,2 Milliarden Euro.

Plus von elf Prozent für den Bund

Der Bund nahm im Juli elf Prozent mehr ein, das Plus der Länder lag bei 9,8 Prozent. Außerdem musste gut ein Viertel weniger Geld an die EU abgeführt werden als vor einem Jahr.

In den vergangenen Monaten waren die Einnahmen aus der Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge rasant gestiegen, das schnelle Wachstum setzte sich hier allerdings nicht fort, teilte das Ministerium mit.

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Das Finanzministerium rechnet mit einem anhaltenden Konjunkturaufschwung. Dieser dürfte sich "in einem moderaten Tempo fortsetzen". Darauf deuteten auch die vollen Auftragsbücher in der Industrie hin.

Allerdings gebe es auch Risiken. "So ist die Griechenland-Krise noch nicht vorbei", erklärte das Ministerium. "Eine erneute Zuspitzung könnte das Vertrauen deutscher Unternehmen belasten." Darüber hinaus sei noch nicht absehbar, wie sich die Finanzmarktturbulenzen in China auf das dortige Wirtschaftswachstum und damit auch auf die deutschen Exporte auswirkten.

Das Bruttoinlandsprodukt war im zweiten Quartal um 0,4 Prozent und damit etwas schneller gewachsen als zu Jahresbeginn, vor allem wegen steigender Konsumausgaben und Exporte. Die Bundesregierung erwartet 2015 ein Plus von 1,8 Prozent nach 1,6 Prozent im vergangenen Jahr.

© SZ.de/Reuters/dpa/ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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