Stellenabbau bei deutschem Autobauer:Opel bekräftigt Aus für Werk in Bochum

Die deutsche Tochter Opel bleibt für den US-Autobauer General Motors das Sorgenkind. Allein zwischen Juli und September machte der Konzern in Europa Verluste von einer halben Milliarde Euro. 2600 Jobs fallen bis Ende des Jahres weg, der Standort Bochum steht vor dem Aus.

Die Verluste von Opel drücken weiterhin den Gewinn des US-Autoriesen General Motors (GM). Alleine zwischen Juli und September habe der Konzern in Europa eine halbe Milliarde Euro Verlust gemacht, teilte GM am Mittwoch mit. Für das gesamte Jahr werde sich der Verlust voraussichtlich auf bis zu 1,4 Milliarden Euro addieren.

GM versucht derzeit, das Europageschäft mit Opel und Vauxhall zu sanieren. Derzeit ringen der Konzern und die IG-Metall um einen Sanierungsplan. Unter anderem wollen die Manager das Werk in Bochum schließen und bis Ende dieses Jahres insgesamt 2600 Stellen abbauen. In Europa beschäftigt GM insgesamt rund 40.000 Menschen.

Nach Angaben eines Opel-Sprechers sind 2012 bereits 2300 Arbeitsplätze mit Hilfe von Vorruhestandsregelungen und Abfindungen gestrichen worden, weitere 300 werden bis Jahresende folgen. Der Standort Bochum hat trotz Bemühungen von Gewerkschaft und Betriebsrat wohl keine Zukunft. "Für das Opel-Werk Bochum ist nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer - vorbehaltlich weiterer Konsultationen - kein neues Produkt geplant", teilte Opel mit.

Wie andere Massenhersteller gerät auch GM wegen der Absatzkrise in den Schuldenstaaten in Europa zunehmend unter Druck. Der US-Konzern bekräftigte, die Schichten im Werk Eisenach auf zwei von derzeit drei herunterzufahren. Zudem werde die Produktion des Opel-Astra in zwei Werken von derzeit drei zusammengelegt.

Erst Mitte des Jahrzehnts werde in Europa wieder die Gewinnschwelle erreicht, hieß es nun von GM. "Vor uns liegt noch viel Arbeit", sagte Finanzchef Dan Ammann am Konzernsitz in Detroit.

Abseits des Europageschäfts entwickelte sich das Unternehmen allerdings gut. Dank starker Verkäufe auf dem Heimatmarkt und in China konnte GM konzernweit im dritten Quartal einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden Dollar erwirtschaften. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten.

IMit seinen Problemen steht GM nicht alleine da. Der große Rivale Ford schreibt in Europa Verluste in ähnlicher Größenordnung und hat angekündigt, drei Werke in Belgien und Großbritannien zu schließen. 5700 Jobs gehen verloren. Bei Opel ringen Management und Arbeitnehmervertreter gerade um einen Sanierungsplan. Eine Partnerschaft mit dem französischen Autobauer Peugeot-Citroën soll die Kosten drücken.

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