Standards:Fair sein ist alles

Zahlreiche Organisationen und Siegel setzen die Standards für den fairen Handel mit Lebensmitteln. Ein Überblick.

Von Caspar Dohmen

Fairtrade-Siegel

In Deutschland vergibt der auch von kirchlichen Organisationen getragene Verein Transfair (Fairtrade International) das Siegel. Hersteller verpflichten sich, die Kriterien kontrollieren zu lassen. Die Vergabekriterien für das Label werden von unabhängigen Stellen mitentwickelt. Das Siegel findet sich vor allem in Supermärkten, in der Gastronomie und in Blumenläden. Monoprodukte wie Kaffee müssen vollständig aus Fairtrade zertifizierten Rohstoffen bestehen. Mischprodukte müssen zu mindestens einem Fünftel aus fairen Rohstoffen bestehen, aber gleichzeitig muss alles, was an Fairtrade-zertifizierten Zutaten verfügbar ist, verwendet werden.

WFTO

Die World Fair Trade Organisation (WFTO) zeichnet ganze Unternehmen als fair aus. Produkte mit diesem Label werden vor allem in den Weltläden verkauft. Die WFTO-Mitglieder werden regelmäßig mittels eines Monitorings auf Einhaltung der Prinzipien überprüft und bewertet.

Gepa

Die Gepa, Importeur für faire Waren, verwendet Gewinne ausschließlich für die Ziele des Fairen Handels. Die Gepa zeichnet Produkte mit dem Fair-plus-Zeichen aus, um deutlich zu machen, dass sie über die Kriterien des Fair-Trade-Siegels hinausgeht. Mischprodukte müssen beispielsweise mindestens zur Hälfte aus fair zertifizierten Rosthoffen bestehen. Die Gepa handelt ausschließlich mit fairen Produkten.

El Puente

Bei dem fairen Importeur gelten die internationalen Fairtrade-Standards. Mischprodukte müssen zu mindestens 51 Prozent aus zertifizierten Rohstoffen bestehen. Gleichzeitig muss alles, was in Fairtrade-Qualität verfügbar ist, verwendet werden.

dwp

Bei der Ravensburger Handelsgenossenschaft gelten die internationalen Fairtrade-Standards.

Banafair

Spezialisiert auf den Import fairer Bananen. Kriterien entsprechen den internationalen Fairtrade-Standards.

Naturland Fair-Zeichen

Das Naturland Fair-Zeichen belegt, dass ein Produkt nach den Ökokriterien von Naturland angebaut und verarbeitet wurde, und außerdem fair gehandelt ist.

Fair Wear Foundation

Die unabhängige Non-Profit-Organisation arbeitet mit Unternehmern und Herstellern zusammen, um die Bedingungen für die Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie mit hohen Sozialstandards zu verbessern.

Rainforest Alliance

Standards des Netzwerks für nachhaltige Landwirtschaft sollen Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Rentabilität sicherstellen. Monoprodukte müssen mindestens 30 Prozent von Rainforest-Farmen enthalten und den zertifizierten Anteil kennzeichnen. Mischprodukte müssen mindestens 30 Prozent zertifizierte Rohstoffe enthalten.

Fair Labor Association

Dazu gehören Unternehmen, NGOs und Unis, aber keine Gewerkschaften. Die Zusammenarbeit mit lokalen NGOs gilt als gut, der Verhaltenscodex für die Entlohnung aber als verbesserungswürdig. Es gibt kein Label an den Kleidungsstücken.

Ethical Trading Initiative

Der Zusammenschluss von Unternehmen, NGOs und Gewerkschaften fördert unter anderem mit Schulungen und Trainings eine Umsetzung von Sozialstandards wie der Kernnormen der Internationalen Arbeitsorganisation Ilo.

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