Staatsmann und Entertainer:"Lieber Onkel Bundeskanzler"

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Wie redet man Gerhard Schröder an? Der Regierungschef a. D. hat dazu ein paar Vorschläge - auch dazu, wie man mit Putin, Erdoğan und Assad umgehen soll.

Von Ulrich Schäfer, Berlin

Schon als Bundeskanzler konnte Gerhard Schröder beides: Staatsmann sein und politischer Entertainer. Er konnte die großen, weltpolitischen Linien ziehen - und er konnte ein Mann des Volkes sein, der auf schnoddrig-charmante Art anderen eine mitgibt, aber auch die Selbstironie liebt. So ist es auch bei der Nacht der europäischen Wirtschaft im Museum für Kommunikation in Berlin-Mitte. Es gibt Dinner und Dinnerrede; und dann, sozusagen als Nachspeise, "ein Gespräch unter reiferen Männern", wie es Kurt Kister, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, nennt. Eine Kabbelei mit offenen und verdeckten Spitzen, in der es Schröder auch um sein ambivalentes Verhältnis zur SZ geht: Er sei, sagt er schelmisch, immer freundlich gewesen, aber die Texte über ihn immer bösartig: "Das ist der Grund, warum ich heute hier bin: Man muss ja auch zurückgeben können!"

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