Spitzelaffäre:Telekom wollte womöglich Netzagentur ausspähen

Neue Vorwürfe gegen die Telekom: Sie soll auch auf die Daten anderer Netzbetreiber zugegriffen haben - und wollte womöglich eine Aufsichtsbehörde bespitzeln.

Die Spitzelaffäre bei Telekom zieht immer weitere Kreise: Nach Informationen der Frankfurter Rundschau soll auch ein Journalist bespitzelt worden sein, der ein Handy des Netzbetreibers E-Plus nutzte.

Telekom
(Foto: Foto: Reuters)

Da E-Plus nach eigenen Angaben keine Anfrage von der Telekom erhalten habe, könnte der Bonner Konzern auf Daten zurückgegriffen haben, die die Telekom zu Abrechnungszwecken von anderen Anbietern erhalte.

Da ein Großteil der Telefonate in Deutschland das Netz der Telekom berühre, bekomme die Telekom zur Abrechnung auch fast alle Daten, heißt es in der FR.

Kostenstelle Aufsichtsrat

Unklar sei noch, ob auch die Bundesnetzagentur Ziel von Telekom-Bespitzelungen war.

Zumindest sei die Überwachung einer "nicht unwichtigen Regulierungsbehörde mit Sitz in Bonn konkret geplant und beauftragt gewesen, habe der Geschäftsführer der Firma Network Ende April an die Telekom geschrieben.

Die Projekte seien "direkt vom Vorstand beauftragt" und über das Büro des Aufsichtsrats bezahlt worden, zitiert die FR aus dem Brief.

Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur sagte sueddeutsche.de, dass die Behörde weder von der Deutschen Telekom noch von der Staatsanwaltschaft einen Hinweis bekommen habe, dass man von rechtswidrigen Maßnahmen betroffen sei. Die Bundesnetzagentur gehe davon aus, dass sie informiert werde, wenn sich der Verdacht erhärten würde.

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