Spekulation um Benko:Anfang oder Ausstieg

Bei einem besonders guten Angebot würde Karstadt-Eigentümer Benko wohl aussteigen, heißt es in Österreich. Ein Sprecher dementiert.

Von Caspar Busse

Im vergangenen Jahr hatte der österreichische Immobilienunternehmer René Benko den Warenhauskonzern Karstadt übernommen. Seitdem ist einiges nicht so gelaufen, wie er sich das wohl gedacht hat. Die Geschäfte gehen nicht besonders. Eigentlich wollte Benko von der Metro-Gruppe den Konkurrenten Kaufhof erwerben und dann aus den beiden Warenhaus-Unternehmen ein schlagkräftiges machen. Doch Metro-Chef Olaf Koch gab den Zuschlag an jemand anderen, nämlich an die kanadische Gruppe Hudson's Bay, die schon das Kaufhaus Saks Fifth Avenue betreibt.

Benko war ziemlich enttäuscht und teilte mit, er wolle nun auf eigene Faust weiter machen. Aber denkt er womöglich auch daran, Karstadt wieder abzustoßen? Bei einem besonders guten Angebot würde Benko "wahrscheinlich" über einen Verkauf nachdenken, berichtete an diesem Freitag die österreichische Zeitung Wirtschaftsblatt. "Letztlich hat alles seinen Preis", wird Christoph Stadlhuber zitiert, der Chef der Holding Signa, die unter anderem Benko gehört und die Eigentümerin von Karstadt ist.

Der Anfang vom Ausstieg? Nein, betonte ein Signa-Sprecher. Signa habe keinesfalls vor, Karstadt zu verkaufen. Immerhin: Die Mehrheit an den drei gut laufenden Luxuskaufhäusern KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München, die in einer eigenen Gesellschaft geführt werden, hatte Benko Anfang Juni bereits verkauft - an die thailändischen Central Group.

Für die Sanierung von Karstadt hat sich René Benko derweil Hilfe geholt. Ex-Rennfahrer und Airline-Gründer Niki Lauda beteilige sich über seine Privatstiftung mit zehn Prozent an Signa. Zudem zieht er in den Beirat ein. "Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, vor allem mit dem Airline-Geschäft, das nicht einfach ist", sagte der Österreicher. Zum Einstiegspreis gab es keine Angaben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: