Sparkurs der Regierung:Griechenland schafft Sonderurlaub für Arbeit am Computer ab

Wer in Griechenland regelmäßig bei der Arbeit erschien, bekam lange einen Bonus. Diese und andere seltsam anmutenden Zulagen wie Sonderurlaub für Arbeit am Computer fallen nun dem Sparkurs der Regierung zum Opfer.

Viele griechische Staatsbedienstete müssen wegen des Reformkurses ihrer Regierung auf ein liebgewonnenes Privileg verzichten: ihre sechs Tage Sonderurlaub im Jahr für die Arbeit am Computer. Die Abschaffung sei ein "kleiner, aber symbolischer" Schritt bei der Modernisierung des veralteten öffentlichen Dienstes, erklärte Minister Kyriakos Mitsotakis, der für die Reform der Behörden zuständig ist. "Das stammt aus einer anderen Ära. In der heutigen Krisenzeit können wir nicht an solchen anachronistischen Privilegien festhalten."

Der Sonderurlaub von einem Tag alle zwei Monate für Beamte, die mehr als fünf Stunden pro Tag an einem Computer sitzen, wurde 1989 eingeführt. Dem Sparkurs sind bereits andere sonderbar anmutende Zulagen zum Opfer gefallen - etwa ein Bonus für das regelmäßige Erscheinen bei der Arbeit. Unverheiratete Töchter haben mittlerweile nach dem Tod ihres Vaters auch keinen Anspruch mehr auf dessen Pension, wie zuvor üblich.

Im öffentlichen Dienst in Griechenland sind insgesamt 600.000 Menschen beschäftigt. Die Gläubiger-Troika hat dem Land bis zum Jahresende Zeit gegeben, 25.000 Staatsbedienstete in einen sogenannten "Mobilitätspool" zu verlagern. Die Betroffenen werden entweder auf einen anderen Arbeitsplatz versetzt oder entlassen.

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