Spanischer Medienbericht:Lufthansa und Iberia sollen sich auf Übernahme geeinigt haben

Die Deutsche Lufthansa soll sich mit ihrem spanischen Konkurrenten Iberia auf eine Übernahme verständigt haben. Die Einigung liege bislang allerdings nur mündlich vor, heißt es in einem spanischen Medienbericht.

Die Lufthansa will einen spanischen Medienbericht über ein angebliches Gebot für die spanische Fluggesellschaft Iberia nicht kommentieren. "Das ist reine Marktspekulation", sagte eine Unternehmenssprecherin zu sueddeutsche.de.

Fluggesellschaften

Erst am vergangenen Wochenende hatte Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber die Iberia als "idealen Partner" bezeichnet. Kein Wunder: Gemeinsam mit Iberia würde die Lufthansa in Europa an der Air France/KLM vorbeiziehen.

(Foto: Grafik: sueddeutsche.de)

Die Sprecherin verwies allerdings auf jüngste Äußerungen von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber.

Mayrhuber hatte in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger vom Samstag erstmals eingeräumt, sich eine Beteiligung an Iberia und Alitalia vorstellen zu können, wenn der Preis stimmt.

"Sicher wären das ideale Partner. Aber wir dürfen uns keine Mühlsteine an den Hals hängen." Eine falsche Akquisition könne langfristig sehr teuer werden. "Die Bedingungen müssen stimmen", betonte der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende gegenüber dem Blatt.

Generell an beiden Gesellschaften interessiert

Im Gespräch mit der Neue Zürcher Zeitung am Sonntag sagte der Unternehmensführer, die Lufthansa sei generell an beiden Gesellschaften interessiert, halte aber den Preis für zu hoch. Mit einem Börsenwert von vier Milliarden Euro sei Iberia "klar zu teuer".

Auch der erwartete Verkaufserlös von 1,5 Milliarden Euro für Alitalia entspreche nicht den Vorstellungen von Lufthansa.

Offerte von vier Euro je Aktie

Am Dienstag hatte nun die spanische Nachrichtenagentur EFE allerdings berichtet, die Lufthansa plane ein Übernahmeangebot für Iberia in Höhe von 4 Euro je Aktie.

Mit diesem Gebot läge die Lufthansa über der Offerte der privaten Beteiligungsgesellschaft Texas Pacific (TPG). Der Investor hatte 3,60 Euro je Iberia-Aktie angeboten, womit Iberia mit 3,4 Milliarden Euro bewertet würde.

Zeitungsberichten zufolge wollen die Iberia-Hauptaktionäre nun das TPG-Gebot in die Höhe treiben. Die Zeitungen berufen sich auf Personen, die den Hauptaktionären nahe stehen. Demnach solle der Preis auf 4,03 Euro je Aktie hochgetrieben werden.

Der Iberia-Verwaltungsrat werde sich möglicherweise noch in dieser Woche treffen, sagte eine Sprecherin der spanischen Fluggesellschaft am Dienstag in Madrid. Der Termin sei allerdings noch nicht bekannt. Das Gremium muss entscheiden, ob es der Bitte von TPG um Einblick in das Unternehmen Folge leistet.

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