Sozialplan für Mitarbeiter:Nokia zahlt Abfindungen von bis zu 220.000 Euro

Lesezeit: 1 min

Die Details des Bochumer Sozialplans stehen fest: Die Abfindungen bewegen sich im Schnitt zwischen 65.000 bis 83.000 Euro. Jeder Mitarbeiter erhält mindestens 10.000 Euro.

Der Interessenausgleich zwischen dem finnischen Handyhersteller Nokia und den Beschäftigten des Bochumer Werkes ist abgeschlossen. Zwei Monate vor der Schließung des Werks informierten Arbeitnehmervertreter die Mitarbeiter über die Details des ausgehandelten Sozialplans.

Mindestens 10.000 Euro - doch der Job ist weg. (Foto: Foto: dpa)

Demnach beträgt die höchste mögliche Abfindung 220.000 Euro plus Sozialzuschläge, wie Betriebsrat und IG Metall am Freitag in Dortmund mitteilten.

Für einen 42 Jahre alten Beschäftigten, der 13 Jahre in dem Werk gearbeitet hat, ergeben sich daraus je nach Status Zahlungen zwischen rund 65.700 und 83.100 Euro.

Angestellte der höchsten Tarifgruppe können mit bis zu 142.300 Euro rechnen. Wie viele Mitarbeiter die Höchstabfindung, die mit 220.000 Euro plus Sozialzuschläge festgesetzt wurde, erhalten werden, konnten Betriebsrat und IG Metall nicht sagen.

Niemand werde weniger als 10.000 Euro erhalten. Betriebsrat und Unternehmen hatten sich Anfang April auf einen Interessensausgleich geeinigt, der Abfindungen und Transferhilfen von 200 Millionen Euro umfasst.

Das Bochumer Nokia-Werk soll zum 30. Juni geschlossen werden. Insgesamt wird es den Angaben zufolge 1838 Kündigungen geben - die ersten würden mit der Schließung wirksam, die letzten spätestens Ende des Jahres. Alle gekündigten Mitarbeiter können nach Ablauf ihrer Kündigungsfrist für bis zu zwölf Monate in eine Transfergesellschaft wechseln, die sie bei der Suche nach neuer Arbeit unterstützt.

Die Abfindungen für die Mitarbeiter sind abhängig von der Zeit der Betriebszugehörigkeit, dem Lebensalter und dem monatlichen Tarifgehalt. Vereinbart wurden zudem verschiedene Sozialzuschläge. Für die Auszubildenden sei auch die Fortführung ihrer Ausbildung in einem anderen Betrieb gesichert, hieß es.

Die Bevollmächtigte der IG Metall in Bochum, Ulrike Kleinebrahm, sagte, es sei weiterhin ein Skandal, einen profitablen Standort zu schließen. Kein Sozialplan könne den Verlust des Arbeitsplatzes auffangen. "Abfindungen mildern allenfalls die finanziellen Folgen." Man habe nur mit dem Druck der Belegschaft und der breiten öffentlichen Solidarität gegenüber Nokia die erreichten Sozialplanleistungen durchsetzen können.

© sueddeutsche.de/AP/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: