Solarzellenhersteller will Opel:Verrücktes Angebot

Schlechter PR-Gag oder schlechte Beratung: Der Solarworld-Plan zur Übernahme von Opel ist völlig unrealistisch.

Karl-Heinz Büschemann

Opel ist in Not, und jeden Tag steht etwas Neues über das Schicksal des Autoherstellers mit seinen 25.000 Beschäftigten in der Zeitung. Gibt es ein Rettungspaket? Geht die Muttergesellschaft General Motors (GM) pleite, schaffen die Rüsselsheimer das Überleben allein?

Solarzellenhersteller will Opel: Solarwelt will Opel? Schade, dass das Angebot nicht ernst gemeint sein kann

Solarwelt will Opel? Schade, dass das Angebot nicht ernst gemeint sein kann

(Foto: Foto: dpa)

In diesem Umfeld findet die Nachricht, dass der Solarzellenhersteller Solarworld aus Bonn die vier Fabriken von Opel und das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim übernehmen will, natürlich Beachtung.

Rechnung ohne GM

Schade, dass das Angebot nicht ernst gemeint sein kann. Was der Solarworld-Chef Franz Asbeck sich da ausgedacht hat, ist entweder ein schlechter PR-Gag, der seinem Unternehmen einen höheren Bekanntheitsgrad bringen soll, oder er ist schlecht beraten.

Solarworld und Opel passen nicht zusammen. Der Solarzellenhersteller hat 2500 Beschäftigte. Opel hat zehnmal so viele. Beide sind in völlig unterschiedlichen Bereichen zu Hause.

Dass es in ferner Zukunft Autos geben wird, die mit Solarstrom fahren werden, kann kein Grund sein, einen Autohersteller zu kaufen, der viel von Verbrennungsmotoren versteht. Zudem will Solarworld bei Opel auch noch für null Euro einsteigen.

Wer ein solches Angebot macht, wird nicht zum Zuge kommen. Er hat die Rechnung ohne die Opel-Mutter GM gemacht, die in der Klemme steckt und ihre europäische Tochter mit Sicherheit nicht verschenken wird. Deshalb blieb die Reaktion aus Amerika nicht lange aus.

Sie ist ein klares "No". Das hätten die Solarworld-Manager sich denken können. Immerhin konnte sich der für seine verrückten Ideen bekannte Asbeck einen Tag lang als möglicher Retter von Opel feiern lassen. Die Opel-Beschäftigten haben seriösere Angebote verdient.

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