Gute Facebook-Zahlen:Stetiges Wachstum mit Risiken

Gute Facebook-Zahlen: Facebook-Chef Mark Zuckerberg kann sich über das Geschäft mit Werbeeinnahmen auf Smartphones freuen.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg kann sich über das Geschäft mit Werbeeinnahmen auf Smartphones freuen.

(Foto: AFP)

Facebook übertrifft die Erwartungen der Analysten: Der Umsatz des US-Konzerns ist im dritten Quartal auf zwei Milliarden Dollar gestiegen. Das Online-Netzwerk verdient vor allem an Smartphone-Werbung. Ein Problem ist aber, dass gerade jüngere Menschen das Netzwerk nicht mehr so stark nutzen.

Immer mehr Menschen gehen über Smartphones und Tablets ins Internet - davon profitiert auch das weltweit größte soziale Online-Netzwerk Facebook. Der US-Konzern meldete am Mittwochabend gute Zahlen: Ein Gewinn von 425 Millionen Dollar, der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen um 60 Prozent auf gute zwei Milliarden Dollar.

Damit wurden die Erwartungen vieler Anleger deutlich übertroffen. Vor allem die Werbeeinnahmen im Mobilgeschäft haben sich positiv entwickelt - 49 Prozent dieser Einnahmen erzielt Facebook inzwischen auf Tablets und Smartphones, im vergangenen Quartal waren es erst 41 Prozent gewesen.

Von den weltweit knapp 1,2 Milliarden Nutzern greifen inzwischen etwa 875 Millionen über ihr Smartphone oder ihr Tablet auf Facebook zu, damit wuchs dieser Anteil weiter kräftig. Kurz nach dem Börsengang im vergangenen Jahr war das mobile Geschäft noch ein Schwachpunkt des Konzerns.

Die Geschäftsergebnisse zeigten, dass Facebook "für die nächste Phase" gerüstet sei, sagte Unternehmenschef Mark Zuckerberg. Die Mission des Konzerns sei weiterhin, "die Welt zu vernetzen".

Facebook als Generationen-Trend?

Eine Mission, deren Erfüllung allerdings nicht garantiert ist. Denn wenn man genauer liest, gibt es durchaus Gefahren. So räumt David Ebersman, der Finanzchefs des Unternehmens ein, dass die Zahl der Nutzer im Teenageralter abnimmt. Wie die New York Times schreibt, habe er gegenüber Analysten gesagt, dass das insbesondere die Gruppe der jüngeren Teenager betreffe. Noch im Juli hatte Facebook-Chef Zuckerberg eine solche Entwicklung verneint.

Könnte Facebook ein Generationen-Trend sein, der nach einigen Jahren wieder vergessen ist? Das ist schwer zu sagen, zumal gerade jüngere Teenager häufig den Bilderdienst Instagram nutzen, der ebenfalls zu Facebook gehört. Außerdem schlüsselt Facebook seine Nutzerzahlen nicht nach Alter auf, jedenfalls nicht für die Öffentlichkeit. Es sei schwierig, Nutzungszahlen nach Alter zu erheben, weil vor allem Jugendliche falsche Angaben über ihr Geburtsdatum machen würden, heißt es zur Begründung.

Ebersmann ließ aber auch ansonsten durchblicken, dass die Zeiten steten Wachstums für Facebook bald vorbei sein könnten. So werde man die Frequenz der Werbeanzeigen in der Timeline der Nutzer nicht mehr erhöhen. Die Börse reagierte sofort: Nachdem die Facebook-Aktie nach den guten Umsatzzahlen zunächst um fast 15 Prozent nach oben geschossen war, sackte sie zum Börsenschluss in New York wieder ab und schloss am Ende leicht im Minus.

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