Smartphone:Samsung im Feuer

A Samsung Electronics' Galaxy Note 7 new smartphone is displayed at its store in Seoul

Das Galaxy Note 7 ist eine Mischung aus Smartphone und Tablet.

(Foto: Kim Hong-Ji/Reuters)

Der Konzern stoppt den Verkauf des neuen Galaxy Note 7 - weil die Akkus überhitzen. Am Freitag sollte das Phablet eigentlich in Deutschland auf den Markt kommen.

Von Jannis Brühl

Für Samsung könnte das Timing kaum schlechter sein. Der große Konkurrent Apple wird nächste Woche vermutlich sein neues iPhone vorstellen. Das neue Modell von Samsung dagegen, mit dem die Südkoreaner gerade im Premium-Segment angreifen, fängt Feuer. Der Konzern stoppte am Freitag den Verkauf des Galaxy Note 7 und rief eine Million Geräte zurück. Während des Ladevorgangs war es zu Bränden der Akkus gekommen, wie südkoreanische Kunden berichtet hatten. Samsung bestätigte 35 Beschwerden. In 24 Fällen sei das Problem mit den Batterien aufgetreten. Bisher wurden in zehn Ländern insgesamt eine Million Exemplare des neuen Geräts verkauft.

Nun beginnt eine große Rückrufaktion: Kunden, die bereits ein Note 7 gekauft hätten, könnten es unabhängig vom Kaufdatum gegen ein neues Smartphone umtauschen, sagte Koh Dong Jin, Präsident von Samsungs Mobilgeschäft. Es werde ungefähr zwei Wochen dauern, bis die neuen Geräte für den Umtausch bereitstehen. Wann der Verkauf der sicheren Note 7 beginnt, ist unklar. Die PR-Agentur, die Samsung in Deutschland vertritt, sagte der SZ, derzeit würden "zusätzliche, strenge Qualitätskontrollen" durchgeführt. "Dies kann in einigen Märkten zu Lieferverzögerungen des Galaxy Note 7 führen." Zudem verschiebe sich der Verkaufsstart des Samsung Galaxy Note 7 in Deutschland, der für diesen Freitag geplant war. Samsung erklärte: "Wir bitten unsere Kunden um Nachsicht und werden zeitnah über den neuen Marktstart-Termin informieren." Seit Mitte August konnten deutsche Kunden das Gerät schon vorbestellen.

Das Galaxy Note 7 ist ein Phablet, also deutlich größer als die meisten Smartphones. Es galt bisher als eines der besten Phablets auf dem Markt. Samsung zielt damit auf Premium-Kunden, in Deutschland soll es etwa 850 Euro kosten. Abgesehen von den hohen Kosten für sichere Austauschgeräte nimmt Samsungs Reputation nun just in einer Phase Schaden, in der der Konzern im Wettkampf mit Apple eine gute Position erreicht hatte. Doch von Apples sinkendem Stern und den zuletzt sinkenden Verkaufszahlen des iPhones werden an diesem Wochenende weniger Menschen sprechen als von den brennenden Akkus aus Korea.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: