Siemens:"Zukunft? Nur mit uns!"

Siemens will Tausende Stellen streichen, das Werk in Görlitz will der Dax-Konzern ganz dicht machen. Die Mitarbeiter sind nun gegen die Pläne auf die Straße gegangen.

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Sie sind gekommen, um ihrem Ärger Luft zu machen: Rund 2500 Menschen haben im sächsischen Görlitz gegen die geplante Schließung des Siemens-Werkes und den Stellenabbau beim Schienenfahrzeughersteller Bombardier demonstriert.

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Nach Angaben der IG Metall Ostsachsen formierte sich zwischen beiden Werkstoren eine etwa ein Kilometer lange Menschenkette. "Es geht hier nicht mehr um einzelne Betriebe, sondern um das Schicksal einer ganzen Region", sagte Gewerkschaftsfunktionär Philipp Singer. Der parteilose Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege warnte vor einem Ausbluten der Stadt.

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Siemens will weltweit rund 6900 Stellen streichen, die Hälfte davon in Deutschland. Seine Werke in Görlitz und Leipzig will der DAX-Konzern komplett dicht machen. Dort werden Turbinen für große Kraftwerke gefertigt. Nach Angaben des Konzerns bringt dieser Geschäftsbereich wegen der Energiewende nicht mehr genügend Geld ein.

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Für seine Pläne wurde der Konzern massiv kritisiert. Vor allem, weil die Lage im Gesamtkonzern ganz und gar nicht schlecht ist: Siemens verbuchte 2016 einen Gewinn von 6,2 Milliarden Euro. SPD-Chef Martin Schulz sprach vor diesem Hintergrund von "Manchester-Kapitalismus". "Dass durch Arbeitsplatzabbau die Effizienz des Unternehmens gesteigert wird, heißt übersetzt: Damit wir noch ein bisschen mehr Gewinn machen, schmeißen wir die Leute raus. Das ist asozial", sagte Schulz.

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Mit den Stellenstreichungen signalisiert Siemens vielen Mitarbeitern, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Bei den Angestellten, die am Mittwoch gegen die Schließung des Werkes demonstrierten, sieht man das ganz anders: "Zukunft? Nur mit uns!", heißt es auf dem Plakat dieses Mannes. Rückendeckung bekommen die Beschäftigten in Görlitz von der Linkspartei. Sie will, dass sich der sächsische Landtag mit der Situation in Görlitz befasst. Eine entsprechende Debatte wollen die Linken für die Plenarsitzung am 13. Dezember beantragen. "Siemens will trotz voller Auftragsbücher vor Ort mehr als Tausend Menschen in Görlitz und Leipzig um ihre Arbeitsplätze bringen - deshalb muss der öffentliche Druck für einen Erhalt der Siemens-Standorte in Sachsen erhöht werden", sagte Fraktionschef Rico Gebhardt.

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