Telekom-Chef Tim Höttges war gerade auf dem Golfplatz, als die Techniker in seinem Unternehmen am Sonntagnachmittag den Angriff auf die Router der Telekom bemerkten. "Ich habe das Spiel verloren", erzählte er nun auf einer Tagung mit Mittelständlern. Passenderweise ging es dort um Sicherheit im Netz, und Höttges betonte, wie schmerzhaft ihm in den vergangenen Tagen seine Verantwortung bewusst geworden sei.
Er mahnte einen ehrlichen und engen Austausch an. Einer Umfrage der Unternehmensberatung Accenture zufolge wird ein Drittel der Sicherheitslücken in deutschen Unternehmen nicht von den eigenen Teams für IT-Sicherheit entdeckt, sondern von Experten außerhalb des Unternehmens. Mit anderen Worten: Die Firmen fühlen sich sicherer als sie es tatsächlich sind. Linus Neumann vom Chaos Computer Club verwies im Interview bei den Tagesthemen darauf, wie lückenhaft die Software sei, die das Internet der Dinge formt. Er forderte deshalb, dass es Haftungsauflagen geben müsse, die sicherstellen, dass die Anbieter von Software auch dann noch ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen, wenn sie die Software bereits verkauft haben.
Höttges empfahl den Chefs deutscher Unternehmen: "Hört beim Thema Sicherheit auf eure Nerds, nicht auf eure Finanzchefs."