Schuldenstreit: Athen zahlt IWF-Kredit mit IWF-Reserven zurück

• Einen Kredit über etwa 750 Millionen Euro hat Griechenland an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgezahlt.
• Einem Agenturbericht zufolge soll Athen das Geld von einem griechischen Notfallkonto beim IWF abgezogen haben. Dieses Konto muss nun bald wieder aufgefüllt werden.
• In Brüssel sprechen die Euro-Finanzminister seit Montag über Wege aus der Schuldenkrise. Griechenlands Geldgeber fordern, dass das Land zügig Reformen durchsetzen müsse.

Zahlung an den IWF

Griechenland hat zur Begleichung seiner Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) auf eigene IWF-Reserven zurückgegriffen. Das sagten zwei griechische Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

Demnach kamen 650 Millionen Euro davon von einem Konto des Landes beim IWF. Ein Regierungsvertreter sagte, das IWF-Konto müsse "binnen einiger Wochen" wieder aufgefüllt werden.

IWF-Mitgliedsländer unterhalten bei dem Fonds zwei Konten: Auf einem sind die Einlagen des Landes beim IWF geparkt, das zweite ist für Notfälle gedacht. "Wir haben auf das Notfallkonto zugegriffen", sagte ein Regierungsvertreter. Zudem habe die Regierung 100 Millionen Euro aus ihren Barreserven mobilisiert.

Jahrelanger Schuldenstreit

Am Montag hatte die Regierung etwa 750 Millionen Euro an den IWF zurückgezahlt. Vor der Zahlung waren Zweifel aufgekommen, ob die Regierung genug Geld aufbringen kann.

Das vom Kapitalmarkt abgeschnittene Griechenland ist zur Erfüllung seiner Zahlungsverpflichtungen dringend auf weitere Kredite des IWF und des Euro-Rettungsschirms EFSF angewiesen. Allerdings streitet die neue Regierung seit Monaten mit den Geldgebern über die Reformauflagen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte am Wochenende in Brüssel mit Blick auf die leeren Kassen in Athen vor einer überraschenden Staatspleite gewarnt.