Schottlands Unabhängigkeits-Referendum:Kuwait, nur mit mehr Regen

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Bohrinsel des Konzerns BP vor dem schottischen Aberdeen.

(Foto: AFP)

Die großen Ölvorräte sollen den Reichtum eines unabhängigen Schottland sichern, wie in einem Golf-Scheichtum. Aber reicht das? Manche Unternehmer fürchten um ihre Zukunft, und selbst Familien sind zerrissen. Unterwegs in einem gespaltenen Land.

Von Björn Finke, Lintmill/Inverkeithing

Der Wind pfeift, die Wolken hängen tief. Eine Landstraße verbindet Cullen, ein beschauliches Dorf an der schottischen Nordseeküste, mit der noch viel beschaulicheren Siedlung Lintmill. Von der Straße geht ein schlammiger Feldweg ab. Der führt an Wiesen vorbei zu einer lang gestreckten Halle, vor der Kleintransporter und Laster parken. Daneben stehen große graue Tanks und auf Paletten gestapelte Kanister. An der Seite der Halle ist der Eingang zu den Büros.

Willkommen bei Northern Oils, einem Unternehmen mit gut 60 Millionen Euro Umsatz. Einem Unternehmen, das mit seinen Lastern und Schiffen Kunden in ganz Großbritannien mit Schmieröl und Treibstoff versorgt. Dessen Zentrale aber im Nirgendwo liegt, an einem Feldweg im dünn besiedelten Nordosten Schottlands, etwa in der Mitte zwischen den Hafenstädten Aberdeen und Inverness.

Der Eigner und Chef empfängt im Büro neben der Lagerhalle. David Wood, 36, Karohemd, Ohrring, ist gerade erst aus Norwegen zurückgekommen, dort hat er ein neues Schiff für die Firma gekauft. "Unsere Zentrale mag auf dem Land sein, doch die Lage ist praktisch", sagt er und zeigt auf eine Karte Großbritanniens. "Von hier aus erreichen unsere Laster Kunden in ganz Schottland innerhalb eines Tages." Für Abnehmer weiter im Süden betreibt Northern Oils Depots in den englischen Städten Birmingham und Newcastle.

Ausgang vollkommen offen

Diese zwei Niederlassungen könnten sich bald im Ausland befinden, getrennt von der Zentrale durch eine neue Grenze. Denn am Donnerstag stimmen die Schotten in einem Referendum darüber ab, ob sie unabhängig werden wollen. Meinungsforscher prophezeien ein enges Rennen, eine Umfrage hat gar einen hauchdünnen Vorsprung für das Separatisten-Camp um die schottische National-Partei SNP vorhergesehen. Die SNP argumentiert, dass Schottland viel zu lange aus dem weit entfernten London regiert wurde. Von Politikern, die sich über die Einnahmen aus dem schottischen Nordseeöl freuen, aber zu wenig tun für die Region im Norden der Insel.

Die Union zwischen Schottland und England soll nach 307 Jahren zerbrechen? Eine Horrorvorstellung für viele Investoren: Die Notierung des Pfunds sank zwischenzeitlich deutlich, weil die Finanzmarktprofis die Turbulenzen einer Scheidung fürchten und die Devisen verkaufen.

Schmierölhändler Wood macht die Perspektive einer Trennung hingegen keine Angst: "Wir haben Lieferanten im Mittleren Osten, und wir versorgen ausländische Fischereiflotten mit Öl. Wir machen jeden Tag Geschäfte mit Ausländern." Nach der Unabhängigkeit wären Engländer ebenfalls ausländische Kunden - "na und?". Wood hofft auf einen Sieg der schottischen Nationalisten, denn er ist selbst einer. Zwar ist er kein Mitglied der SNP, aber er gehört wie gut 2500 andere Geschäftsleute dem Wirtschaftsverband der Separatisten namens Business for Scotland an.

Ein gespaltenes Land: Umfragen zufolge sehen die meisten Vertreter schottischer Firmen deutlich mehr Risiken als Chancen, würde das Land wie von den Separatisten vorgesehen am 24. März 2016 unabhängig. Doch gibt es eben auch unter den Wirtschaftsführern eine sehr lautstarke Fraktion, die dem Establishment in London sehr gerne Farewell sagen will.

Es drohen Chaos-Monate

Dabei haben Manager tatsächlich allen Grund zur Sorge. Entscheidende Fragen für die ökonomische Zukunft sind offen und müssten erst in mühsamen und vielleicht feindseligen Verhandlungen beantwortet werden: Dürften die 5,3 Millionen Schotten das Pfund nutzen? Würde das Land sofort Mitglied der EU? Wie würden Staatsschulden und Staatseigentum, etwa die Botschaften, aufgeteilt? Und die Ölreserven in der Nordsee? Die Chefs der Ölkonzerne BP und Shell riefen die Schotten jedenfalls dazu auf, für den Verbleib in der Union zu stimmen.

Manche Volkswirte erwarten, dass Sparer und Investoren bei einem Aye - schottisch für Ja - zur Unabhängigkeit vorsorglich ihr Geld abziehen und in England parken werden. Das wäre eine Katastrophe für die wichtige schottische Finanzbranche. Royal Bank of Scotland und Lloyds Bank kündigten bereits an, bei einem Auseinanderbrechen des Königreichs ihren Sitz von Edinburgh nach London zu verlagern. Der Versicherer Standard Life würde mit jenem Teil seines Geschäfts, der Kunden in England betrifft, ebenfalls aus Schottlands Hauptstadt gen Süden umziehen. Wegen der quälend langen Unsicherheit über die Details der Scheidung schöben Unternehmen wohl Investitionen auf, der rapide Aufschwung auf der Insel würde empfindlich abgebremst. Womöglich stürzte die Regierung in London über die Niederlage.

Es wären nicht bloß Chaos-Tage in Großbritannien, es wären Chaos-Monate.

Die Schotten möchten das Pfund behalten

Auch Deutschland und der Rest Europas würden darunter leiden, sollte sich Großbritannien vom Wachstumsstar zum Sorgenfall entwickeln - politisch gelähmt, wirtschaftlich angeschlagen. Zudem würde ein Farewell der Schotten Separatisten in anderen Ländern Auftrieb geben, den Katalanen, Korsen oder Flamen.

Northern-Oils-Chef Wood lächelt alle Einwände weg. "Das ist so, wie wenn Sie eine Firma kaufen. Es wird Probleme geben, die schwieriger sind als vorher gedacht, und kein Problem löst sich über Nacht", sagt der Schotte. "Aber das Ziel Unabhängigkeit ist es wert, eine Zeit lang Unsicherheit auszuhalten." Wood geht davon aus, dass seine Kunden in England und er nach einer Abspaltung weiter die gleiche Währung verwenden würden: das britische Pfund. "Es ist schließlich auch unser Pfund", sagt der Manager. Dann wären Geschäfte über die neue Grenze hinweg ähnlich einfach wie bisher. Das ist wichtig für Schottland, denn das übrige Königreich ist der bedeutendste Handelspartner.

In der Tat verspricht die schottische Regionalregierung unter Führung des SNP-Chefs Alex Salmond, der neue Staat werde die Queen als Oberhaupt und das Pfund als Währung behalten. Und weiter BBC schauen können. Nach der Unabhängigkeit wären die Schotten Herren ihres eigenen Schicksals, müssten aber nicht auf Liebgewonnenes aus Großbritannien verzichten - das ist die Werbebotschaft des durchaus begabten Populisten Salmond.

Mit Blick auf die Querelen in der Euro-Zone schließen die britischen Regierungsparteien in Westminster und die Labour-Opposition eine Währungsunion mit einem neuen Nachbarn allerdings aus. Sie wollen das Pfund perfiderweise einfach nicht teilen. Das tut Salmond als Bluff ab. Wood sieht das genauso: "Nach dem Referendum wird sich die britische Regierung konstruktiv zeigen", schätzt er. "London würde sonst ja auch den eigenen Firmen das Leben schwer machen, die über die Grenze Handel treiben."

Mit Schottland verließe keine arme, unterprivilegierte Region Großbritannien. Schottland ist nach London und der Gegend rund um die Kapitale der reichste Teil des Königreichs, die Staatsausgaben pro Kopf sind hier höher als im Landesdurchschnitt. Nationalisten wie Wood sind dennoch unzufrieden. Um das zu erklären, verweist er auf Aberdeen, die nächste größere Stadt in der Nachbarschaft. "Dank der Ölindustrie ist die Gegend um Aberdeen eine der wohlhabendsten Regionen Großbritanniens", sagt er. "Aber die Straßen haben Schlaglöcher, und der Hafen ist so überfüllt, dass viele Schiffe warten müssen, bis sie einlaufen können." Die Zentralregierung in London kassiere all die schönen Steuereinnahmen, die das Nordseeöl mit sich bringe, und investiere davon entschieden zu wenig in Schottland.

Die Separatisten versprechen, dass auf ein unabhängiges Schottland 91 Prozent der britischen Nordsee-Ölreserven entfallen würden. Das klingt nach Kuwait, nur mit mehr Regen. Das klingt sehr attraktiv.

Von der Regierung in London alleingelassen

Ölhändler Wood klagt auch, dass Mittelständler wie er keine Chance hätten, bei Problemen eben mal schnell Termine mit Ministern in London zu bekommen. "Mit der schottischen Regionalregierung ist das viel einfacher", sagt er. "Für Unternehmer wäre diese Nähe zu den Entscheidern ein Riesenvorteil der Unabhängigkeit." Wood sagt, er sei seit seiner Jugend Anhänger einer Loslösung Schottlands: "Ich komme aus einer Fischerfamilie, und ich habe gute Fischereibetriebe verschwinden sehen, weil sich die Konservativen in London nicht um deren Probleme geschert haben." Die Wirtschaftspolitik eines selbständigen Staates könne Rücksicht auf die Nöte vor Ort nehmen. Es wäre eine Politik für 5,3 anstatt für 63 Millionen Menschen.

Schottland und die Konservativen in London - das ist eine heikle Beziehung: Die Schotten schickten seit 1945 bei fast allen Wahlen zum britischen Parlament mehrheitlich Labour-Abgeordnete nach Westminster. Doch die Mehrzahl der Urnengänge führte zu konservativen Regierungen. Dabei sind die Tories im Norden der Insel fürchterlich unbeliebt, spätestens seit Premierministerin Margaret Thatcher in den Achtzigerjahren über den Zusammenbruch der Schwerindustrie präsidierte. Dummerweise regiert mit David Cameron gerade wieder ein Konservativer Großbritannien, was das Werben für die Union nicht einfacher macht.

Die Kampagnen der Unabhängigkeitsbefürworter und -gegner begannen vor mehr als zwei Jahren. Bis vor wenigen Wochen sagten Umfragen einen recht deutlichen Sieg des Unionslagers voraus. Das hat sich komplett geändert, weswegen die Parteien in Westminster den Schotten auf einmal mehr Autonomie und Steuerbefugnisse versprechen, wenn sie bloß Großbritannien die Treue halten. Die Ankündigungen folgten aber so spät, dass viele Bürger bereits per Briefwahl ihre Stimme abgegeben hatten. "Das ist die pure Panik und nicht ehrlich", sagt Northern-Oils-Chef Wood.

Seiner Einschätzung nach hat die Unions-Kampagne schwere Fehler gemacht: Zu negativ sei sie gewesen, habe Ängste geschürt. "Ihr schafft das nicht, ihr seid zu klein - das war die Botschaft. Das hat die Schotten aufgeregt und ins Unabhängigkeits-Lager getrieben", sagt der Manager. Sehr zu seiner Freude.

Tatsächlich ist unstrittig, dass Schottland reich und groß genug ist, um als Staat alleine zu überleben, auch wenn das Land Monate oder Jahre wirtschaftlicher Unsicherheit nach dem Referendum hart treffen würden. Ob die Schotten auf lange Sicht besser oder schlechter dran sind, hängt von den Details der Scheidung ab - und der Wirtschaftspolitik zukünftiger Regierungen. Doch vermutlich würde sich der Lebensstandard im Vergleich zu heute nicht dramatisch verändern.

Eine klare Mehrheit der Unternehmer sieht die Unabhängigkeit trotzdem skeptisch, wie Umfragen zeigen. Weil viele Manager anders als Wood keine echten Vorteile erkennen, für die es sich lohnte, die chaotische Übergangsphase durchzustehen.

Oder weil sie langfristig sogar massive Nachteile für ihr Geschäft befürchten.

Oder weil sie ganz einfach glücklich damit sind, gleichzeitig Schotten und Briten sein zu können.

Auch Familien sind gespalten

Scotland Heads Towards The Vote

Die Befürworter der Unabhängigkeit haben in manchen Umfragen einen leichten Vorsprung.

(Foto: Bloomberg)

Jemand, bei dem alle drei Gründe zutreffen, ist Alastair Lamond. Wer den 58-jährigen Geschäftsführer des Getriebespezialisten Lamond & Murray treffen will, fährt nach Inverkeithing, einer kleinen Hafenstadt in der Nähe von Edinburgh. Der Manager führt durch die Halle der Firma mit 48 Beschäftigten. Es ist laut, Fräsmaschinen schneiden Profile in stählerne Getrieberäder. Auf dem Boden liegt ein Rohling, ein drei Tonnen schweres Rad, das noch glatt und unbearbeitet ist. Aus dem Trumm soll ein ziemlich großes Rädchen im Bohrgetriebe einer Nordsee-Plattform werden.

"Ich bin ein leidenschaftlicher Schotte", sagt Lamond über den Lärm hinweg. "Aber ich bin froh, zugleich Brite zu sein." In einem unabhängigen Staat werde es schwer, seine Britishness zu pflegen. "Außerdem erzielen wir 40 Prozent unseres Umsatzes im restlichen Königreich außerhalb Schottlands. Und diesen Anteil wollen wir steigern." Eine Loslösung würde den Handel erschweren: "Es gibt die ungelöste Pfund-Frage. Es könnte unterschiedlich hohe Mehrwertsteuersätze zwischen den Staaten geben." Er sei gleichfalls nicht überzeugt, dass ein unabhängiges Schottland wirklich schon im März 2016 EU-Mitglied würde - "und wir haben Kunden in Skandinavien, Irland und Deutschland".

Zudem würden in der schottischen Debatte die Befindlichkeiten südlich der Grenze ignoriert, klagt er: "Wie werden sich die Engländer wohl fühlen, wenn Schottland nach 307 Jahren die Union beendet? Werden sie weiter gerne mit uns Geschäfte machen, oder werden sie sich abschotten?" Mit großer Skepsis sieht Lamond die Versprechen der Regionalregierung, ein unabhängiger Staat könnte Sozialleistungen ausbauen, die Steuern für Unternehmen senken und auch noch mit den Öleinnahmen einen Fonds speisen, der wie der norwegische Pensionsfonds zukünftigen Generationen zugute kommt. "Die bieten allen möglichen Gruppen alle möglichen Anreize, mit Ja zu stimmen. Am Ende muss dafür jemand zahlen", sagt er.

Viele Ölfelder haben ihre besten Jahre hinter sich

Die Nationalisten verweisen bei Zweifeln an der Solidität ihrer Versprechen auf die Öl- und Gasreserven in der Nordsee, die einem unabhängigen Staat Milliardeneinnahmen bescheren würden. Doch viele Ölfelder haben ihre besten Jahre hinter sich, seit 1999 sinkt die Förderung. Manche Fachleute kritisieren deswegen die Prognosen der Separatisten, wie viel Steuern die Quellen einbringen werden, als zu optimistisch - freundlich formuliert.

Unabhängigkeitsgegner Lamond diskutiert solche Fragen in der eigenen Familie: "Mein Sohn, der auch hier in der Firma arbeitet, wird mit Ja stimmen. Er findet, dass es Schottland schadet, von Westminster regiert zu werden." Sein anderer Sohn, der nicht im Betrieb tätig ist, sei lange für die Unabhängigkeit gewesen, inzwischen tendiere er aber zum Unionslager: "Endgültig wird er sich erst in der allerletzten Minute entscheiden. Viele Schotten sind so unentschlossen wie er." Lamond hofft, dass die widerstreitenden Lager nach dem Referendum wieder zusammenfinden: "Das wird ein knappes Rennen, und egal wie es ausgeht, könnte es hinterher Groll geben." Er wünsche sich, dass die Bürger ihre Differenzen am Freitag, dem Tag nach der Abstimmung, begraben würden, "doch sicher bin ich mir da nicht".

Schottische Fahne auf der "Queen Elizabeth"

Derjenige, der wohl am meisten mit Managern über die Unabhängigkeit gesprochen hat, ist Brad MacKay. Der Professor für Strategische Unternehmensführung an der Universität Edinburgh sitzt in einem schönen Eckbüro mit Blick auf einen Vorplatz der Hochschule, die zu Fuß eine halbe Stunde vom Parlament entfernt ist. MacKay organisierte eine Umfrage unter 1826 kleinen Firmen aus Schottland zu den Folgen des Referendums, zudem führte er ausführliche Interviews mit 75 Managern mittelgroßer bis großer Unternehmen.

"Die deutliche Mehrheit der Firmen sieht mehr Risiken als Chancen bei einer Unabhängigkeit", sagt der Wissenschaftler. "Und die Risiken können die Befragten sehr klar benennen, wogegen die Antworten bei den Chancen eher vage sind." Die Chefs fürchteten Probleme mit der Währung, der EU-Mitgliedschaft und im Handel mit England. Ganz wie Alastair Lamond. "Bei den Chancen musste ich manchmal bohren, weil mein Gesprächspartner erst sagte, er könne gar keine sehen", erinnert sich MacKay. Nannten Manager mögliche Vorteile, sei es oft um Politisches gegangen, etwa einen einfacheren Zugang zur Regierung oder besser abgestimmte Wirtschaftsförderung.

Jedes zehnte Unternehmen habe wegen des Referendums Investitionen aufgeschoben oder bereite sich für den Fall einer Abspaltung auf einen Umzug gen Süden vor, sagt der Forscher. Manche Inhaber kleiner Firmen würden einen Sieg der Separatisten zum Anlass nehmen, sich zur Ruhe zu setzen. "Viele Manager fingen erst in den vergangenen Monaten an, sich mit einem Plan B zu beschäftigen", sagt MacKay. "Als wir im November mit den ersten Interviews loslegten, war die vorherrschende Meinung, dass die Nationalisten das Referendum ohnehin nicht gewinnen können."

Der Ökonom hofft, dass die Parteien das Resultat des Referendums respektieren, so dass wieder Ruhe einkehrt. Würden die Separatisten die Abstimmung verlieren, könnten sie aber auch trotzig verkünden, in zehn Jahren einen neuen Anlauf zu wagen. "Dann wäre Schottland für lange Zeit ein unsicherer Ort für Investments", sagt MacKay. Firmen hassen Unsicherheit - viele würden in dem Fall wohl ihre Zentrale nach England verlagern, schätzt er.

Das Ergebnis des Referendums wird am Freitagmorgen verkündet. Schmierölunternehmer Wood ist da mit seiner Frau in Piräus. In der griechischen Stadt starten sie eine siebentägige Kreuzfahrt mit dem schönen Titel "Mediterranean Moments". Sie führt über die Türkei bis nach Rom. Der Unabhängigkeitsfan wird eine Saltire-Fahne mit aufs Schiff nehmen - so heißt die blau-weiße Nationalflagge Schottlands. "Nach dem Sieg im Referendum hänge ich die am Balkon unserer Kabine auf", sagt er.

Der Name des Kreuzfahrtschiffs lautet Queen Elizabeth.

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