Schokolade nach Wunsch:Individuell, praktisch, gut

Schokolade mit Hanfblättern oder Mangowürfeln? Die exotisch klingende Idee einer jungen Internetfirma hat sich zu einem gutgehenden Geschäftsmodell entwickelt - so gutgehend, dass nun Ritter Sport einsteigt.

Inga Rahmsdorf

Hanfblätter, Mandeln, Blütenspitz oder Mangowürfel sind vier der mehr als 100 Zutaten, aus denen man bei Chocri seine eigene Schokolade kreieren kann. Vor zwei Jahren hatten die beiden Studenten Michael Bruck und Franz Duge die Idee, individuelle Schokoladen anzubieten, und ein Unternehmen gegründet.

Auf ihrer Internetseite kann man sich durch ein Sortiment von Schokoladensorten, Früchten, Nüssen und Gewürzen klicken und sein Produkt nach eigenem Geschmack zusammenstellen. Brucks und Duges Geschäftsidee funktionierte: 30 Beschäftigte arbeiten heute bei Chocri und produzieren bis zu 1000 Schokoladentafeln täglich. Nun sollen es noch mehr werden. Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, hat sich Ritter Sport zu einem Drittel an dem Unternehmen aus Berlin beteiligt.

"Chocri ist ein sympathisches junges Startup-Unternehmen", sagte ein Sprecher von Ritter Sport. Auch dass Chocri nur Bio-Schokolade aus fairem Handel beziehe, habe Ritter Sport überzeugt. Das 1912 gegründete Unternehmen aus Waldenbuch bei Stuttgart produziert heute mit 800 Mitarbeitern täglich 2,5 Millionen Tafeln Schokolade. "Die Beteiligung von Ritter Sport ermöglicht es uns, unsere Kapazitäten auszubauen", sagte die Sprecherin von Chocri. Weitere Mitarbeiter sollen nun eingestellt werden, um die individuellen Schokoladen zu produzieren und zu vermarkten, die Produktionsfläche soll ebenfalls wachsen. An der grundlegenden Idee, Schokolade individuell zusammenzustellen, werde sich aber nichts ändern, betonte sie.

Das Konzept, Lebensmittel im Internet nach eigenem Geschmack zu kreieren, gibt es nicht nur bei Schokolade. Auch bei Produkten wie Brot, Müsli und Pralinen kann man online experimentieren und mischen. Chocri verspricht zehn Milliarden Möglichkeiten bei der Zusammenstellung der persönlichen Schokolade.

Im vergangenen Jahr gewannen Bruck und Duge mit ihrem Konzept den ersten Preis des Gründerwettbewerbs der Wirtschaftswoche. Das Jungunternehmen wirbt auch damit, ein Prozent des Preises, den die Kunden zahlen, an ein soziales Projekt an der Elfenbeinküste zu spenden. Durch die Beteiligung von Ritter Sport werde sich an der Firmenphilosophie, auf fair gehandelte Bio-Schokolade zu setzen und zu spenden, nichts ändern, sagte die Chocri-Sprecherin.

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