Schmiergeldaffäre:Siemens verklagt Ex-Manager

Im Korruptionsskandal will Siemens nun gegen zwei ehemalige Führungskräfte aus Griechenland vor Gericht gehen.

Klaus Ott

Die Siemens AG verklagt in der Korruptionsaffäre frühere Manager auf Schadenersatz.

Das Unternehmen bestätigte der Süddeutschen Zeitung, man werde beim Landgericht München gegen ehemalige Führungskräfte der Siemens-Landesgesellschaft in Griechenland vorgehen. Namen nannte das Unternehmen nicht.

Nach Informationen der SZ handelt es sich um den Ex-Chef von Siemens-Griechenland, Michael Christforakos, und einen früheren Generaldirektor in Athen, Prodomos Mavridis. Sie sollen dazu beigetragen haben, dass hohe Millionenbeträge in schwarze Kassen geleitet und anschließend für Schmiergeldzahlungen genutzt wurden.

Zudem soll IG-Metall-Chef Berthold Huber bei Siemens stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats werden. Die Arbeitnehmerseite im Kontrollgremium will Huber im Anschluss an die Siemens-Hauptversammlung am 27. Januar für diesen Posten vorschlagen.

Huber würde damit als Vizechef der Siemens-Kontrolleure den zurückgetretenen Gesamtbetriebsratschef und Aufsichtsrat Ralf Heckmann ablösen. Erstmals würde im Technologiekonzern damit ein Gewerkschaftsfunktionär ein so hohes Kontrollamt ausüben. Der IG-Metall-Chef gehört bereits dem Präsidium des Aufsichtsrats an und wird mit der Personalrochade Stellvertreter von Gerhard Cromme, der das Kontrollgremium leitet.

Die Wahl Hubers im Gremium gelte als Formsache, hieß es weiter. Für das frei werdende Mandat im Aufsichtsrat ist Hans-Jürgen Hartung vorgesehen. Hartung ist Betriebsratsvorsitzender der Siemens-Energiesparte in Erlangen.

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