Schaeffler:Jobgarantie unter Vorbehalt

Schaeffler und die IG Metall vereinbaren eine Beschäftigungssicherung bis Mitte Juni 2010 - vorausgesetzt, die Senkung der Kosten gelingt.

Der schwer angeschlagene Autozulieferer Schaeffler strebt an, ohne Kündigungen durch die Krise zu kommen. Der Konzern und die Gewerkschaft IG Metall unterzeichneten eine Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen bis zum 30. Juni 2010 ausschließt, wie Schaeffler mitteilte.

Der Autozulieferer Schaeffler garantiert seinen Mitarbeitern eine Beschäftigung bis Ende Juni 2010 - vorausgesetzt, die Pläne zu einer Personalkostensenkung in Höhe von 250 Millionen Euro greifen. (Foto: Foto: AP)

Voraussetzung sei allerdings, dass es gelingt, durch andere Maßnahmen die Personalkosten um 250 Millionen Euro zu senken. Dazu gehörten etwa verkürzte Arbeitszeiten bei geringeren Gehältern, freiwillige Aufhebungsverträge, Altersteilzeit und die Kürzung von Einmalzahlungen. Zudem sollen Transfergesellschaften gegründet werden.

"Richtige Antwort"

Schaeffler hatte bereits Mitte Mai angekündigt, 250 Millionen Euro bei den Personalkosten einsparen zu wollen und angeboten, dies ohne Kündigungen umzusetzen. Die nun vereinbarte Beschäftigungssicherung sei das Ergebnis "intensiver und konstruktiver" Gespräche, erklärte der Geschäftsführer der Schaeffler-Gruppe, Jürgen Geißinger. IG-Metall-Chef Berthold Huber sagte: "Mit dieser Vereinbarung gewinnen wir Zeit. Es ist die richtige Antwort auf den massiven Konjunktureinbruch."

IG Metall und Schaeffler vereinbarten darüber hinaus die Einführung der Mitbestimmung. Künftig soll es den Angaben zufolge einen Aufsichtsrat in dem Familienunternehmen geben, der je zur Hälfte aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besteht. Dazu müssten aber noch Einzelheiten geregelt werden.

Schaeffler beschäftigt weltweit rund 66.000 Menschen. Die Gruppe ist durch die geplante Übernahme des Autozulieferers Conti in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Schulden daraus belaufen sich auf zehn Milliarden Euro.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/kaf/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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