Sauberes Wachstum:Öko-Energien überflügeln Atomkraft

Erstmals haben die erneuerbaren Energien mehr zur Gesamtenergieproduktion beigetragen als die Kernkraft. Die Branche boomt, im vergangenen Jahr sind 20.000 neue Arbeitsplätze entstanden.

Erstmals haben die erneuerbaren Energien in Deutschland die Kernkraft überholt: Während die Atomkraft 5,7 Prozent zum deutschen Gesamtenergieverbrauch beiträgt, deckte die Produktion aus Wind, Wasserkraft, Sonne, Bioenergie und Erdwärme im ersten Halbjahr 2005 6,4 Prozent des Bedarfs an Strom, Wärme und Kraftstoffen, wie der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in Berlin mitteilte.

Im vergangenen Jahr setzten die Unternehmen in dem Wirtschaftszweig nach Informationen des Verbands 11,5 Milliarden Euro um. Bis 2020 prognostizieren die Unternehmen ein jährliches Wachstum von 10 Prozent. Die Branche zählte im ersten Halbjahr dieses Jahres 150.000 Arbeitsplätze, das sind 20.000 mehr als im vergangenen Jahr.

Das Aktionsbündnis Erneuerbare Energien, zu dem neben dem BEE auch Gewerkschaft, Mittelstand, BUND und Verbraucherschützer gehören, forderte angesichts der Bundestagswahl eine Erklärung aller Parteien, "alte Ideologien abzuwerfen und auf die Wachstumsbranche Erneuerbarer Energien zu setzen".

Weltweite Technologieführerschaft

Der Mittelstandsverband BVMW wies darauf hin, dass 5000 kleine und mittlere Unternehmen in der Branche tätig seien. Deutschland habe sich in dem Sektor eine welweite Technologieführerschaft erarbeitet, die nicht verspielt werden dürfe, sagte BVMW-Hauptgeschäftsführer Gerd Behnke. Zudem könnten die erneuerbaren Energien dazu beitragen, die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren und langfristig sogar die Energiekosten zu senken.

Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) wies darauf hin, dass es für die Verbraucher trotz der anteiligen Förderung der erneuerbaren Energien langfristig günstiger sei, weg von den fossilen Energieträgern wie Öl zu kommen.

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