Der Vizechef des Samsung-Konzerns, Lee Jae-yong, ist am Freitag wegen Korruption zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach Auffassung des Gerichts hat der Enkel des Firmengründers versucht, sich mit Geld die politische Unterstützung der früheren Präsidentin Park Geun Hye zu sichern. Lee hat vor Gericht jegliches Fehlverhalten stets bestritten. Sein Anwalt kündigt an, in Berufung zu gehen.
Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Haftstrafe von 12 Jahren gefordert. Sie beschuldigte Lee, Schmiergeld in Millionenhöhe gezahlt zu haben, um die Zustimmung der Regierung zu einer wichtigen Fusion innerhalb der Samsung-Gruppe zu bekommen. Der Zusammenschluss sollte Lees Macht über den Familienkonzern sichern. Das Geld soll an Organisationen einer Freundin der mittlerweile abgesetzten Präsidentin Park Geun Hye gegangen sein. Lee soll Park umgerechnet 32,5 Millionen Euro für ihre Freundin Choi Soon-sil versprochen haben.
Hintergrund des Falls ist das Ringen um die Erbfolge in der Samsung-Gruppe. Diese wird von Lee geleitet, seit sein Vater Lee Kun Hee nach einem Herzinfarkt 2014 die Geschäfte nicht mehr führen kann. Um die Macht der Familie zu festigen, hat der Enkel des Gründers einen Umbau in die Wege geleitet. Wichtiger Bestandteil war dabei jene Firmenfusion innerhalb der Gruppe.
