Saks off 5th:Luxus zu Schnäppchenpreisen

Shoppers On Fifth Avenue Ahead Of Consumer Confidence Figures

Saks Fifth Avenue heißt das Luxus-Kaufhaus der Hudson's Bay Company - Saks off 5th der Discounter, der bald auch in Düsseldorf eröffnen soll.

(Foto: Bloomberg)

Der kanadisch Eigentümer der Galeria Kaufhaof, HBC , will von Mitte 2017 an in Deutschland Restposten teurer Marken anbieten. Tatsächlich werden Luxus-Marken wohl die Ausnahme bleiben.

Von Michael Kläsgen

Für deutsche Schnäppchenjäger im allgemeinen, aber ganz besonders für modebewusste Düsseldorfer könnte das ein verlockendes Angebot werden. Vorausgesetzt, sie, beziehungsweise er, muss den Cent nicht dreimal herumdrehen. Denn die Hudson's Bay Company (HBC), die kanadischen Eigentümer von Galeria Kaufhof, wollen in einem Jahr in Deutschland mit einem Discounter für Luxus-Klamotten aufwarten. Wobei das mit dem Luxus so eine Sache ist.

Das Abendkleid für 10 000 Euro wird demnächst ebenso wenig im Düsseldorfer Carsch-Haus hängen wie Herren-Anzüge für 6000 Euro. Aber teurer als bei Primark wird es sicher werden. HBC will mit seinem Klamottenladen Saks off 5th in Deutschland in ganz neue Gefilde vorstoßen und eine Lücke füllen, die zumindest nach Auffassung der Kanadier so noch niemand gefüllt hat: Luxus zu Schnäppchenpreisen, und das mitten in der Innenstadt in Bestlage.

Tatsächlich werden Luxus-Marken wie Gucci wohl die Ausnahme bleiben. Welche Marken in den neuen Läden verkauft werden, steht noch nicht fest. In den USA kann man bei Saks off 5th auch Sommerkleider für 39,99 Dollar oder Polo-Shirts für 16,99 erstehen. "Was wir machen, stellt etwas völlig Neues im deutschen Einzelhandel dar", ist sich HBC-Chef Jerry Storch dennoch sicher. Er meint damit, dass die Kanadier als Erste Premium-Marken in sogenannten Off-Price-Geschäften zum Verkauf anbieten. Das klingt neu und hört sich an, als solle niemandem weh getan werden.

Eine Kampfansage ist es trotzdem. Vor allem, wenn man die Dichte der Textilgeschäfte rund um das Carsch-Haus in Düsseldorf bedenkt. Dort will HBC sein Vorzeigegeschäft auf 3500 Quadratmetern für das neue Konzept im Sommer 2017 einquartieren.

Vier weitere Saks-off-5th-Läden sollen danach noch im Jahr 2017 folgen: in Frankfurt, Stuttgart, Heidelberg und Wiesbaden. Auch sie sollen jeweils mitten in den Einkaufsstraßen liegen, und zwar dort, wo bislang die Kaufhof-Marke Sportarena zu Hause war. Auch dort will HBC nach der Eröffnung in Düsseldorf Restposten hochpreisiger Marken verkaufen. Gelenkt wird das Unternehmen von Köln aus.

Off-Price-Läden sind quasi so etwas wie Outlet-Stores, nur dass sie nicht auf der grünen Wiese stehen, sondern mitten in der Stadt. Außerdem stecken unabhängige Einzelhändler dahinter und nicht die Hersteller selber. Das heißt, die Händler kaufen die Ware postenweise bei den Herstellern ein und vertreiben sie. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Off-Price-Läden in Deutschland ist der britische Händler für Designermode TK Maxx. Von genau dem haben die Kanadier für Saks off 5th die Chef-Einkäuferin Berna Bartosch abgeworben. Auch das kann man als Kampfansage verstehen.

So friedlich wie möglich soll sich hingegen der Übergang für die Mitarbeiter gestalten. Sie sollen sich weitgehend aussuchen können, ob sie Sportartikel fortan bei Galeria Kaufhof verkaufen oder es nach einer Schulung bei Saks off 5th versuchen wollen. Insgesamt will HBC 40 dieser Läden in Deutschland eröffnen, die meisten werden voraussichtlich in Galeria Kaufhof integriert werden. Die Marke Sportarena wird hingegen in gut zwei Jahren verschwunden sein.

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