Saab-Insolvenz:Spyker verklagt General Motors auf drei Milliarden Dollar

Drei Milliarden Dollar Schadenersatz verlangt Spyker vom US-Autokonzern General Motors. Der niederländische Sportwagenbauer hatte 2010 die kriselnde GM-Tochter Saab gekauft, sie aber nicht vor der Insolvenz bewahren können. Nun zieht Spyker vor Gericht. Der Vorwurf: GM soll Saab absichtlich in die Pleite getrieben haben.

Die beiden Autobauer Spyker und Saab haben den US-Autokonzern General Motors (GM) in den USA auf drei Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) verklagt. GM habe seine ehemalige Tochter Saab "direkt und mit Absicht" in die Pleite getrieben, erklärte Spyker am Montag in Den Haag.

Der niederländische Sportwagenbauer hatte Saab von GM gekauft, es aber nicht geschafft, den defizitären schwedischen Autobauer zu retten. Der Weiterverkauf an einen chinesischen Investor war am Widerstand von GM gescheitert. GM verweigerte die Übertragung von Patenten.

Spyker und Saab verlangten "Entschädigung" von General Motors, heißt es in der Erklärung Spykers. Der US-Autokonzern habe "illegal gehandelt", um Konkurrenz durch Saab auf dem chinesischen Markt zu verhindern. GM habe sich in "strafbarer" Weise in ein Geschäft zwischen Spyker, Saab und dem chinesischen Investor Youngman eingeschaltet, das es Saab erlaubt hätte, sich zu sanieren und zahlungsfähig zu bleiben.

Saab hatte im November Insolvenz angemeldet. Da das Unternehmen nicht in der Lage sei, zu den Kosten für das Verfahren beizutragen, übernehme Spyker sie, erklärte die niederländische Firma. "Im Gegenzug" werde Spyker "einen bedeutenden Teil der Entschädigung" bekommen, sollte Saab vor Gericht gegen GM siegen. Spyker hatte Saab im Juni an einen chinesisch-japanischen Investor weitergereicht. Er soll Saab zum Elektroauto-Unternehmen machen. GM äußerte sich zu der Klage zunächst nicht.

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