Rüstung:Weltweiter Waffenhandel erreicht neues Hoch

Fuchs-Panzer

Ein Fuchs-Panzer der Bundeswehr. In der Vergangenheit hat Deutschland das Gefährt etwa nach Saudi Arabien exportiert.

(Foto: Maurizio Gambarini/dpa)
  • Das weltweite Handelsvolumen mit Rüstungsgütern ist so groß wie seit Ende des Kalten Kriegs nicht mehr.
  • Zu diesem Ergebnis kommt das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri.
  • Verantwortlich für den Großteil der Exporte zeichnen fünf Länder, darunter auch Deutschland.

Das weltweite Handelsvolumen mit Rüstungsgütern ist so hoch wie seit Ende des Kalten Kriegs nicht mehr. Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri bekanntgab, sitzen die Abnehmer der Waffen überweigend in Asien und dem Mittleren Osten. Fünf Staaten sind demnach gemeinsam für 74 Prozent aller Lieferungen verantwortlich: die größten Exporteure sind Sipri zufolge die USA, Russland, China, Frankreich und Deutschland.

Das Institut misst den Anstieg des Waffenhandels im Fünfjahreszyklus. Zwischen 2012 und 2016 ist das Geschäft mit Rüstungsgütern im Vergleich zum vorausgegangenen Zeitraum um 8,4 Prozent gestiegen.

Spitzenreiter sind die Vereinigten Staaten, die ein Drittel des Weltmarktanteil auf sich vereinigen. Der Anteil Russlands liegt bei knapp einem Viertel. Weit niedriger im Vergleich sind mit etwa sechs Prozent die Exportanteile Chinas und Frankreichs und der Bundesrepublik (5,6 Prozent).

Unter den stärksten Waffenimporteuren sind Indien, Saudi-Arabien und Katar

Zwar verringerte sich laut Sipri der Umfang deutscher Rüstungsexporte in den letzten fünf Jahren um 36 Prozent - im vergangenen Jahr hatten sie allerdings einen Höhepunkt erreicht: 2016 lagen die Verkäufe auf einem ähnlich hohen Niveau wie zwischen 2007 und 2011, als das Land der weltweit drittgrößte Exporteur war. Im Untersuchungszeitraum 2012 bis 2016 lieferte Deutschland Waffen in 60 Staaten.

Der größte Importeur von Waffen ist die Atommacht Indien, die insgesamt 13 Prozent der Käufe tätigt. Zweitstärkster Abnehmer von Rüstungsgütern ist Saudi-Arabien, das im Vergleich zum vorausgegangenen Fünfjahreszeitraum 212 Prozent mehr Waffen bestellte. Eine noch größere Steigerung erreichte Katar mit 245 Prozent mehr Rüstungsimporten.

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