Ridesharing-Firma:Saudi-Arabien investiert Milliarden in Taxi-Konkurrenten Uber

Photo illustration of Nokia Maps on a smartphone in front of a displayed logo of Uber in Zenica

Uber macht den Taxis Konkurrenz - und will mit neuen Milliarden seine Expansion beschleunigen.

(Foto: REUTERS)
  • Saudischer Staatsfonds investiert 3,5 Milliarden Dollar in Uber.
  • Die Saudis wollen unabhängiger vom Öl werden, Uber braucht Geld für das internationale Geschäft.
  • Besonders der asiatische Markt ist umkämpft.

Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat eine dicke Geldspritze aus Saudi-Arabien erhalten. Der staatliche Investmentfonds PIF beteiligte sich mit 3,5 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro) an dem Unternehmen. Uber ist damit auf dem Papier 66 Milliarden Dollar wert.

Der Einstieg ist damit in den USA die größte Investitionsrunde eines durch Risikokapital finanzierten Startups. Saudi Arabien will sich damit unabhängiger von Einnahmen aus dem Ölgeschäft machen. Vor kurzem hatten die Saudis dazu bereits eine Kooperation mit dem US-Industrieriesen General Electric vereinbart. Als Teil des Abkommens mit Uber wird PIF-Manager Yassir Al Rumayyan einen Platz im Verwaltungsrat der Firma einnehmen.

Uber will 250 Millionen Dollar in Ägypten, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel, Jordanien, dem Libanon, Bahrain, Katar und Marokko investieren. In Saudi-Arabien, wo Frauen nicht selbst fahren dürfen, sind etwa 80 Prozent der Uber-Nutzer Frauen.

China und Indien im Fokus

Uber ist gegenwärtig nicht profitabel und gibt vor allem Geld für Fahrer- und Kunden-Akquise durch Subventionierung von Fahrten aus. Auf dem US-Markt dominiert die Firma den Konkurrenten Lyft. International sieht es allerdings anders aus: Uber gibt derzeit allerdings jeweils eine Milliarde Dollar jährlich aus, um auf dem bevölkerungsreichen chinesischen beziehungsweise indischen Markt Fuß zu fassen.

In China ist Didi Kuaidi, das jüngst eine Milliarde von Apple erhielt, Marktführer. In Indien dominiert Ola und im südostasiatischen Raum erhält Grab mehr Buchungen als Uber. Alle drei Rivalen und Lyft arbeiten inzwischen in Feldern wie der technologischen Entwicklung zusammen.

Auch Autohersteller mischen mit

In den vergangenen Monaten drängen auch Autohersteller in die Branche: Erst vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass der weltgrößte Autobauer Toyota als strategischer Partner bei Uber einsteigt. General Motors investierte 500 Millionen Dollar in Lyft, um gemeinsam selbstfahrende Autos zu entwickeln. Und Volkswagen investierte 300 Millionen Dollar in den israelischen Konkurrenten Gett.

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