Rheinmetall:Panzer für Australien

Weil die australische Armee neues Gerät braucht, profitiert der deutsche Rüstungskonzern. Er soll mehr als 200 Panzer liefern. Überhaupt: Das Geschäft läuft.

Von Valentin Dornis, Düsseldorf

Veraltete Geräte, neue Bedrohungen, mehr Einsätze: Nicht nur die Bundeswehr muss mit diesen Herausforderungen umgehen - auch die australische Armee stellt sich darauf ein. Sie müsse dringend modernisiert werden, meint zumindest Australiens Regierungschef Malcom Turnbull. Er will binnen zehn Jahren mehr als 120 Milliarden Euro in seine Streitkräfte investieren. Davon profitiert auch der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall: Das Unternehmen teilte mit, es werde voraussichtlich Panzer im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro an Australien liefern.

Noch ist der Vertrag nicht unterschrieben. Doch die Australische Regierung verkündete, in Kürze "exklusive Endverhandlungen" mit Rheinmetall zu beginnen. Es geht dabei um den Radpanzer Boxer CVR, der auch für die Bundeswehr im Einsatz ist. Mehr als 200 Stück davon soll Rheinmetall liefern, die australische Armee will damit ihre Anfang der Neunzigerjahre eingeführten ASLAV-Radpanzer ersetzen. Die Panzer werden wohl von Ende 2018 an bis 2026 geliefert und nicht komplett in Deutschland hergestellt. Um die australische Rüstungsindustrie zu stärken, wird Rheinmetall voraussichtlich mit Kooperationspartnern vor Ort produzieren.

Am Donnerstag präsentiert Rheinmetall in Düsseldorf seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2017. Die vorläufigen Zahlen von Anfang März zeigten: Mit dem Rüstungsgeschäft verdient Rheinmetall neben der Automobilzulieferung weiterhin gut. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Betriebsgewinn (Ebit) der Rüstungssparte um 18 Prozent zu.

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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