Reservewährung:Renminbi, Kuai und Yuan

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Ein Mopedfahrer im Gewerbegebiet von Ruzhou in der Provinz Henan. (Foto: Aly Song/Reuters)

Die chinesische Währung ist künftig eine Reservewährung. Doch wie heißt sie korrekt: Yuan, Kuai oder doch Renminbi - das heißt übersetzt Volkswährung.

Von Christoph Giesen

Vor fünf Jahren, da lehnte der Internationale Währungsfonds (IWF) noch ab. Die chinesische Währung sei nicht frei handelbar und eine Aufnahme in den Korb der Reservewährungen, den illustren Kreis der wirklich wichtigen Zahlungsmittel, nicht möglich. Nun hat das IWF-Exekutivdirektorium, das die 188 Mitglieder des Fonds vertritt, wieder einmal getagt und die Entscheidung von vor fünf Jahren revidiert. Die chinesische Landeswährung ist künftig neben Dollar, Euro, Pfund und Yen im Korb Sonderziehungsrechte vertreten, so nennen die Notenbanker ihren exklusiven Währungsklub etwas sperrig. Bleibt die Frage: Wie heißt dieser Neuzugang eigentlich korrekt?

Oft ist von Yuan zu lesen. Manchmal heißt es auch Renminbi. Und ab und an wirft jemand, der schon einmal in China gewesen ist ein, dass in der Volksrepublik ohnehin alle nur von Kuai sprechen. Yuan, Renminbi oder Kuai, was also stimmt?

Renminbi heißt übersetzt Volkswährung, das ist der offizielle Name. Eingeführt haben den Begriff die Kommunisten als sie 1949 die Macht in China übernahmen und daraus eine Volksrepublik machten. Noch heute prangt auf den Geldscheinen das Antlitz des großen Vorsitzenden Mao Zedong. "100 Yuan" steht zum Beispiel auf dem roten Schein neben einem gütlich lächelnden Mao. Warum jetzt Yuan? Es handelt sich dabei um die größte Zähleinheit. Zehn Fen wiederum sind ein Jiao, und zehn Jiao entsprechen einem Yuan und eben nicht einem Renminbi. Die meisten Chinesen nennen im Alltag einen Jiao meist nur Mao und statt Yuan sagen sie umgangssprachlich Kuai - übersetzt heißt das "ein Stück".

Das Wort Yuan wurde schon früher für Währungen verwendet. Den Euro nennen die Chinesen zum Beispiel Ouyuan. Übersetzt heißt das in etwa: europäischer Yuan. Denn Ou, das ist erste Silbe des Wortes Ouzhou, der chinesischen Bezeichnung Europas. Das gleiche gilt für den Dollar. Meiyuan, amerikanischer Yuan, so heißt der Greenback in China, weil die Vereinigten Staaten auf chinesisch Meiguo genannt werden. Nur beim britischen Pfund machen die Chinesen eine Ausnahme. Yingbang. Das Ying steht zwar für Großbritannien (Yingguo), doch den Yuan verkneifen sie sich und übersetzen diesmal wörtlich. Bang ist das britische Pfund - 454 Gramm schwer.

© SZ vom 02.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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