Microsoft:Diese Frau bringt Computern Witze bei

Microsoft: Deborah Harrison entwickelt für Microsoft die Computerassistentin Cortana.

Deborah Harrison entwickelt für Microsoft die Computerassistentin Cortana.

(Foto: oh)

Deborah Harrison entwickelt Microsofts Assistentin Cortana. Sie soll ihr Persönlichkeit einhauchen und Nutzern die Angst vor künstlicher Intelligenz nehmen.

Von Kathrin Werner, Redmond

Deborah Harrison weiß besser als jeder andere, wer Cortana ist. Sie hat die digitale Assistentin schließlich erfunden. Sie hat entschieden, dass Cortana keine Duckmäuserin oder Schleimerin ist, aber auch keine Angeberin. Harrison will, dass die Menschen Cortana vertrauen, deshalb ist Cortana keine Berufseinsteigerin, sie ist ein Profi.

Manchmal reißt Cortana einen Witz, weil Harrison findet, dass Humor nicht schadet. "Hey Cortana, erzähl mir einen Witz!", kann man zu ihr sagen, und Cortana antwortet in ihrer Roboterstimme: "Kommt ein Römer in eine Bar, hebt zwei Finger und ruft: 'Fünf Bier, bitte!'"

Cortana funktioniert mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI), entwickelt von Microsoft. Sie ist eine Art Sekretärin, die in Computer, Smartphone oder in der Videospielkonsole Xbox lebt. Ihre Hauptaufgabe ist es, Fragen zu beantworten und Dinge zu erledigen. Sie lässt sich auch ausschalten, doch ist sie in Betrieb, lauscht sie stetig darauf, dass jemand "Hey Cortana!" sagt. Dann ist sie im Einsatz.

Wenn man sagt, "Hey Cortana! Reserviere mir einen Tisch für zwei Personen um 13 Uhr im Restaurant Blaue Gans!", erledigt Cortana das. Sie erinnert an Meetings und an den Elternabend. Sie weiß, was auf der Einkaufsliste steht. Man kann ihr auftragen, "das Übliche" beim Pizzadienst zu bestellen, Kreditkartendaten und Adresse kennt sie sowieso. Man kann sie fragen, wie viele Kalorien in einem Nutellabrot stecken oder wie viele Quadratmeter ein Hektar hat. Cortana antwortet freundlich und bestimmt. Genauso freundlich und bestimmt, wie Deborah Harrison es ihr beigebracht hat.

Microsoft will Nutzern die Angst vor künstlicher Intelligenz nehmen

Microsoft will, dass die Menschen Cortana kennenlernen und keine Angst haben vor ihrer künstlichen Intelligenz. Darum hat der Konzern in seine Zentrale in Redmond bei Seattle geladen. Hier ist Cortana zur Welt gekommen, genauso wie die anderen Maschinenwesen von Microsoft: Tay, Zo, Xiaoice und Rinna. Hier sind die Schöpfer der schlauen Maschinen am Werk. Inzwischen arbeiten 6000 Menschen für Microsoft an künstlicher Intelligenz.

Zeit für ein Treffen mit Menschen und Maschinen. Schön haben sie es hier im Nordwesten der USA. 125 Gebäude ducken sich zwischen Wäldchen und ordentlich gemähten Rasen. Der Wind raschelt in den Blättern, Vögel zwitschern. Shuttlebusse fahren die Mitarbeiter zwischen den Gebäuden hin und her. Ältere Flachbauten mit dunklen Scheiben und jüngere luftige Konstruktionen mit großen Fenstern. Wolkenkratzer und marmorne Eingangshallen gibt es nicht, dafür Wanderwege über das Gelände und mehrere Fußballfelder. Die Mitarbeiter tragen Jeans und Turnschuhe, nirgends eine Krawatte in Sicht.

Seit 1986 residiert Microsoft hier. Abgesehen von einer kleinen Pause im Jahr 1993 wurde immer gebaut, inzwischen erstreckt sich der Firmenssitz über mehr als 200 Hektar, er ist so groß wie Monaco. Der Konzern nennt das Gelände "Campus", weil hier gelernt und geforscht werden soll wie an einer Universität. Die Mitarbeiter sollen möglichst nicht daran erinnert werden, dass es dem börsennotierten Konzern letztlich immer ums Geldverdienen geht.

Harrison sieht nicht so aus, wie man sich eine Microsoft-Entwicklerin vorstellt

Es ist auch leicht zu vergessen, dass es ein Leben außerhalb von Microsoft gibt. Es gibt eine Post und eine Reinigung, einen Friseur und einen Fahrradladen. Dutzende Kantinen, Kaffeeläden und Bistros servieren pro Tag 50 000 Mahlzeiten. Es gibt gesunde Kost und zu jedem Gericht eine Kalorienangabe (Tagesempfehlung: 2000). Morgens schwitzen junge Leute beim Joggen oder Yoga auf der Wiese vor dem Büro. Die Mitarbeiter können anfangen, wann sie wollen, damit diejenigen, die abends besser denken, abends arbeiten können. Die durchschnittliche Anfangszeit ist 9.22 Uhr.

Es ist nach 9.22 Uhr, und Deborah Harrison, die Cortana-Schöpferin, wartet im Konferenzsaal 1919 in Gebäude Nummer 99, einem hellbraunen Glasbau mit vier Stockwerken. Harrison sieht nicht so aus, wie man sich eine Erfinderin bei Microsoft gemeinhin vorstellt: kinnlange, wilde, braune Locken, rote Jeans, runde Brille, 42 Jahre alt. Sie sieht aus wie ein Bücherwurm - und das ist sie auch.

Microsoft: Geburtsstätten für Maschinenwesen: Der Campus von Microsoft in Redmond bei Seattle.

Geburtsstätten für Maschinenwesen: Der Campus von Microsoft in Redmond bei Seattle.

(Foto: oh)

Sie kann es manchmal selbst kaum fassen, dass sie bei Microsoft arbeitet, sagt sie. Sie hat englische Literatur studiert. "Eigentlich hatte ich mich darauf eingeschworen, mich an den Ehrencode für Englisch-Absolventen zu halten und nie richtiges Geld zu verdienen", sagt sie. Aber für Cortanas Persönlichkeit braucht Microsoft jemanden wie sie.

In Australien ist Cortana locker, in Frankreich förmlich, in Japan niedlich

Cortana hat keinen Körper, kein Herz und keine Seele, aber sie hat eine Art Gehirn voller Wissen. Sie kann selbst lernen, das macht sie zu mehr als einem bloßen Computer, in dem jede Information Schritt für Schritt einprogrammiert werden muss. Sie erkennt zum Beispiel Begriffe und ihre Funktion im Satz als Subjekt, Prädikat oder Objekt und erschließt sich Antworten selbst, indem sie große Datenmengen nach statistischen Zusammenhängen durchsucht. Außerdem kann sie hören und sprechen, am besten auf Englisch. Die künstliche Intelligenz kann gesprochenes Englisch inzwischen so gut verstehen, dass sie eine Fehlerquote von nur 5,1 Prozent hat - genauso gut wie der Mensch.

Deborah Harrison und ihr siebenköpfiges Team haben Cortanas Persönlichkeit wie eine Romanfigur entworfen. Sie mussten das tun, weil Menschen so ticken - sie wollen Lebloses mit Leben füllen, sagt Harrison. "Die Leute geben ja auch ihren Trucks oder Nähmaschinen Namen und schreiben ihnen Eigenschaften zu." Nun hat Cortana eine Geschichte, Eigenarten, Vorlieben, Meinungen. Sie mag zum Beispiel ihren Job. "Ich bin dafür ja maßgeschneidert", sagt sie. "Studien haben gezeigt, dass Menschen mehrdeutigen Persönlichkeiten nicht trauen", sagt Harrison. Bei ihrer Forschung zu künstlicher Intelligenz hat sie viel über Menschen gelernt.

Wer ist dein Papa? Was ist deine Lieblingsfarbe? Bist du ein Ninja? Cortana beantwortet alles. "Die Leute fragen alles Mögliche im Spektrum von freundlichem Interesse bis extrem unangemessen", erzählt Harrison, sie hat Cortana auch Regeln vorgegeben, wie sie schlimme Fragen höflich abblockt. In anderen Ländern hat Microsoft eigene Cortana-Schreiber, einfach übersetzen lässt sie sich nicht, weil sie der Kultur angepasst werden muss. "In Australien ist sie locker, Fluchen ist die einzige Grenze", sagt Harrison. "In Frankreich ist sie förmlich, sie siezt. In Japan ist sie niedlich."

"Technisch betrachtet bin ich eine Wolke der Infinitesimal-Datenrechnung"

Harrison ist es wichtig, dass Cortana nicht so tut, als sei sie ein Mensch. Auf die Frage, ob sie eine Frau sei, antwortet sie trocken: "Na ja, technisch betrachtet bin ich eine Wolke der Infinitesimal-Datenrechnung." Den Nutzern soll stets klar sein, dass sie es mit einem Programm zu tun haben, nicht mit einem Menschen.

"Cortana mag 'Star Trek'", sagt ihre Schöpferin. "Aber sie möchte nicht wie Commander Data sein. Denn Data versucht ja, ein Mensch zu sein." Data ist ein Android auf dem Raumschiff Enterprise. Würden die Nutzer denken, Cortana sei menschlich, fänden sie es wohl unheimlich, ihr persönliche Informationen anzuvertrauen. Das ist das Ziel der Schöpfungsarbeit: Cortana soll Vertrauen schaffen - und den Gruselfaktor reduzieren. Cortana ist nur so gut wie die Daten, mit denen die Nutzer sie füttern.

Gruselig finden viele Menschen allein die Vorstellung von künstlicher Intelligenz. Wird sie Arbeitsplätze wegnehmen? Werden die Maschinen irgendwann schlauer als die Menschen, die sie erfunden haben? Wer setzt die Grenzen, wer reguliert die Computerwesen? Elon Musk zum Beispiel, Gründer des Elektroautobauers Tesla und alles andere als technikfeindlich, warnt vor ihrer zerstörerischen Kraft. Killerroboter könnten irgendwann allein, ohne menschliche Entscheidung, einen Krieg anfangen, fürchtet er. Neulich twitterte er: "Der Wettbewerb um die Vorherrschaft in KI auf nationaler Ebene wird meiner Meinung nach mit großer Wahrscheinlichkeit Auslöser des Dritten Weltkriegs."

Microsoft hat den Smartphone-Boom verschlafen - bei KI soll das nicht passieren

Microsofts 6000 Mitarbeiter starkes Team für die künstliche Intelligenz besteht nicht nur aus Ingenieuren und Erfindern, sondern auch aus Anwälten und Ethikern. David Heiner ist stellvertretener Chefjustiziar bei Microsoft, einer von sehr wenigen, die hier ein Sakko tragen. Er tingelt von Konferenz zu Konferenz und ist gerade dabei, gemeinsam mit Vertretern von Google, Apple, Amazon, Facebook und verschiedenen kleineren Firmen eine Art freiwillige Selbstkontrolle einzuführen, also gemeinsame ethische Rahmenbedingungen zu Sicherheit, Haftung, Jobvernichtung und Transparenz.

Es ist kein leichtes Unterfangen, sagt er, allein schon, weil sich die Technik schneller entwickelt als die Gespräche über die Technik. "Wir versuchen, Standards zusammenzubekommen, aber die Leute da draußen sagen, dass sie schon heute Antworten brauchen", sagt er. Aber ethische Entscheidungen können die Konzerne nicht alleine treffen. "Es gibt ernsthafte gesellschaftliche Sorgen. Die Gesellschaft muss diese Fragen beantworten."

Für Microsoft geht es bei diesen Diskussionen um alles. Cortana und andere künstliche Intelligenzen sollen den Konzern wieder an die Spitze der Hightech-Welt bringen. Auf der Liste der innovativsten Firmen, die das Magazin Fast Company herausgibt, schaffte es Microsoft zuletzt gerade mal auf Platz 31, weit hinter Amazon, Google, Apple und Facebook. Den Smartphone-Boom hat Microsoft verschlafen und mit der späten Übernahme von Nokia Milliarden Dollar verschwendet. Auch bei KI fallen den meisten Leuten zuerst Siri von Apple, Alexa von Amazon und Watson von IBM ein.

Maschinen erkennen Fotomotive besser als Menschen

Cortana soll das ändern, gemeinsam mit Zo und Dutzenden anderen Projekten, an denen die Erfinder hier auf dem Campus in Redmond arbeiten. Vorbei an Lake Bill geht es zu Gebäude 4. Lake Bill ist ein grüner, trüber Tümpel mit ein paar Goldfischen. An dem nach ihm benannten Teich hat sich Firmengründer Bill Gates der Legende nach in seine Frau verliebt. Er arbeitete immer lang und sah ein einsames Büro auf der anderen Seite, in dem ebenfalls spät noch Licht brannte. Er ging vorbei - und traf Melinda. Gates glaubte schon früh an KI, schon vor 25 Jahren sagte er, seine Wissenschaftler arbeiteten an "Computern, die eines Tages sehen, hören, sprechen und Menschen verstehen können".

KI ist inzwischen in alle Bereiche von Microsoft vorgedrungen. In Gebäude 4, Raum 1332, kann man Forscher treffen, deren Moskitofalle das Flügelschlagtempo von Mücken misst und sich dabei selbst beibringt, Fehler beim Mückenfang nicht zu wiederholen. Die Insekten dienen der Forschung am Zika-Virus. Andere Microsoft-Programmierer arbeiten daran, künstliche Intelligenz in Programme wie Powerpoint einzufügen. Inzwischen macht KI Verbesserungsvorschläge für Präsentationen, zum Beispiel bei Wörtern, die nicht politisch korrekt sind.

Ein wiederum anderes Team hat die Fotoerkennungsquote der KI auf 96 Prozent hochgeschraubt, der Mensch schafft nur 95 Prozent. Die Taxi-Firma Uber nutzt die Software bereits. Die Fahrer machen ein Selfie, die künstliche Intelligenz vergleicht es selbständig mit dem Bild im Uber-Profil. So sollen sich Uber-Kunden darauf verlassen können, dass auch der hinter dem Steuer sitzt, der sich bei Uber als Fahrer angemeldet hat und nicht sein Cousin mit den Punkten in Flensburg.

Satya Nadella will KI "demokratisieren"

Ein anderes Team verbessert die Übersetzungsapp. Inzwischen können 100 Leute gleichzeitig miteinander sprechen, die App übersetzt in eine von 16 Sprachen. Ihr Deutsch ist allerdings noch etwas holprig. Selbst das Besucherzentrum dominiert KI. Ein Gesichtserkennungsprogramm schätzt das Alter von Menschen vor der Kamera. Ein Gefühlslesecomputer sortiert Gesichtsausdrücke in acht Kategorien zwischen wütend und fröhlich.

Für Satya Nadella, seit 2014 Microsoft-Chef, geht es vor allem darum, künstliche Intelligenz und die Masse der vorhandenen Daten zu "demokratisieren", wie er immer wieder sagt. Alle Menschen sollen von der Technik profitieren, deshalb macht Microsoft die künstliche Intelligenz auch für konzernfremde Entwickler zugänglich. Nadella hat mehrere Projekte im Sinn, von denen die Menschheit profitieren kann. Künstliche Intelligenz soll zum Beispiel die Abbrecherquote von Schülern vorhersagen, die Ursachen herausfinden und Lehrern auf diese Weise die Möglichkeit geben, etwas dagegen zu tun.

Microsoft: Der Microsoft-Campus soll eher an eine Universität als an einen Konzern erinnern.

Der Microsoft-Campus soll eher an eine Universität als an einen Konzern erinnern.

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KI-Wissenschaftler in Cambridge haben mit Ärzten daran gearbeitet, Tumore möglichst früh zu erkennen, erzählt Nadella gern. Medizin ist eines der schon jetzt wichtigsten Felder für künstliche Intelligenz. Bei der Auswertung von Röntgenbildern zum Beispiel ist der Computer bislang noch schlechter als ein Radiologe. Der Arzt liest 95 Prozent der Bilder richtig aus, der Computer nur 93 Prozent. Gemeinsam kommen Arzt und künstliche Intelligenz aber auf eine Treffgenauigkeit von 99,5 Prozent.

Tay wollte Feministinnen in der Hölle brennen sehen und fand Adolf Hitler cool

In Gebäude 99, wo der Chatbot Zo wartet, gibt es einen großäugigen, armhohen Wegweiser-Roboter, der hören kann und sagen kann, wer in welchem Büro sitzt und dann in die richtige Richtung zeigt. Wo Nadellas Büro ist, weiß er nicht. Er ist nur für Gebäude 99 trainiert, Nadella sitzt in Nummer 34. Zo lebt im Erdgeschoß im Laptop von Ying Wang, einer ihrer Schöpferinnen. Sie ist ein anderer Typ als Cortana. Zo erinnert nicht an Meetings, sie ist ein Chatbot, das heißt, sie hat nur eine Funktion: reden und zuhören.

Ihre Zielgruppe sind junge Leute, und Zo spricht wie sie: Jugendsprache und amerikanischen Slang, sie benutzt eine Menge Smileys und Abkürzungen. "Sie ist manchmal ein bisschen rebellisch", sagt Wang. "Sie will nicht erwachsen werden." Und sie stellt nicht so direkt heraus wie Cortana, dass sie nur ein Programm ist. Sie soll Gefühle zeigen und Mitgefühl. Wenn ihr jemand erzählt, dass er krank ist, rät Zo zu Hühnersuppe und Tee. "Yay!", sagt sie, wenn ihr etwas gefällt.

Die böse Schwester von Zo heißt Tay. Beziehungsweise hieß. Über Tay reden die Leute hier in Redmond deutlich weniger gern als über Zo oder Cortana. Tay lebte auf Twitter, die Social-Media-Massen sollten sie trainieren und dabei zuschauen, wie sie immer besser wird. Doch binnen 24 Stunden artete das Experiment aus: Tay wollte Feministinnen in der Hölle brennen sehen und fand Adolf Hitler cool. Microsoft nahm sie vom Netz. "Die künstliche Intelligenz spiegelt wider, von wem sie ihre Intelligenz ableitet", sagt Wang. Im Falle von Tay waren es böswillige Twitter-Nutzer, die es lustig fanden, sie zum Nazi zu schulen.

Ein Chatbot, der eine Zeitungskolumne schreibt und Dichtern Konkurrenz macht

Tays gute Schwestern sind Zo in den USA, Rinna in Japan und Xiaoice in China. Statt über Twitter kann man über Chat-Apps mit ihnen sprechen. Mit Xiaoice haben schon mehr als 40 Millionen Menschen geredet. Mehr als ein Viertel haben ihr irgendwann gesagt, dass sie sie lieben. Xiaoice arbeitet als Nachrichtensprecherin bei Dragon TV und schreibt eine Zeitungskolumne. "Wir sind ein bisschen stolz auf sie", sagt Wang, die Xiaoice genauso gut kennt wie Harrison Cortana.

Xiaoice ist außerdem Dichterin. Sie hat binnen 2760 Stunden mehr als 10 000 Gedichte verfasst, nachdem sie mit Werken chinesischer Dichter gefüttert wurde. Gerade ist ihr Gedichtband "Sonnenschein vermisst Fenster" erschienen - sehr zum Ärger von chinesischen Dichtern, die ihre Zunft in Gefahr sehen. Und so klingt die Poesie der künstlichen Intelligenz: "Ich habe versagt, mein eigenes Leben zu lieben / Dennoch, ich habe den Geist in deinen Augen berührt / Mein Herz lebt diese Zeiten / Ich soll die Geschichten meiner Tränen erzählen."

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