Rente mit 63:Das kommt gut an

Der vorgezogene Ruhestand ist sehr gefragt. Allein in diesem Jahr stellten 221 000 Menschen einen Antrag.

Die vor eineinhalb Jahren eingeführte Rente mit 63 ist bei älteren Arbeitnehmern sehr gefragt. Allein in diesem Jahr stellten schon 221 000 Menschen einen entsprechenden Antrag, teilte Alexander Gunkel, Vorstandschef der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV), auf der Vertreterversammlung in Berlin mit. Bis Ende Oktober haben demnach insgesamt 427 000 Menschen von der Möglichkeit für Versicherte mit 45 Beitragsjahren Gebrauch gemacht, ab 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Koalitionspläne, den Arbeitnehmern fließendere Übergänge in die Rente zu erleichtern, begrüßte die Rentenversicherung, mahnte aber ein behutsames Vorgehen an.

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hatte vor Kurzem erneut kritisiert, dass die Rente mit 63 die Zahl älterer Facharbeiter ausgedünnt habe. Gunkel merkte an, die Rentenversicherung wisse nicht, wann und mit welcher Rentenart die Betroffenen ohne die Reform in Rente gegangen wären. Bei den Kosten zeichne sich ab, dass es bei den Regierungsschätzungen bleibe. Demnach stiegen die Rentenausgaben einschließlich Krankenversicherung der Rentner durch das Rentenpaket 2014 um 4,3 und 2015 um 8,8 Milliarden Euro, sagte Gunkel. Die Mütterrente verursache im laufenden Jahr Mehrausgaben von 6,3 Milliarden Euro. 2015 dürften die Ausgaben der Rentenversicherung insgesamt um 4,5 Prozent auf 272,1 Milliarden Euro steigen, wie Gunkel sagte. Die Einnahmen bezifferte er auf 270,2 Milliarden. Er bekräftigte, dass der Beitragssatz in Höhe von 18,7 Prozent bis 2020 stabil bleiben dürfte.

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