Regionale Währungen in Deutschland:Es blüht so schön die Bürgerblüte

Selbst das Geld im Kinderkaufmannsladen von früher sieht echter aus, als eine der vielen deutschen Regionalwährungen. Bezahlen kann man mit den großen, bunten Zetteln aber trotzdem. Die schönsten Scheine im Überblick.

Anja Perkuhn

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Selbst das Geld im Kinderkaufmannsladen von früher sieht echter aus, als eine der vielen deutschen Regionalwährungen. Bezahlen kann man mit den großen, bunten Zetteln aber trotzdem. Die schicksten Scheine im Überblick.

Euro schön und gut, doch in der Finanzkrise sehnen sich viele Menschen nach Alternativen. Und die gibt es: In Deutschland kursieren mehr als 30 verschiedene Regionalwährungen. Den Euro ersetzen können sie nicht - das wollen sie aber auch gar nicht. Wer Euro eintauscht gegen Chiemgauer und Co., investiert in ein lokal begrenztes Bezahlsystem mit Gutscheinen, das vor allem die regionale Wirtschaft ankurbeln soll.

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Der "Chiemgauer" wird immer wieder gern als Beispiel für eine erfolgreiche Regionalwährung herangezogen: Er entstand im Jahr 2003 ursprünglich im Rahmen eines Projekts der 10. Klasse der Waldorfschule Chiemgau in Prien. Weil es so erfolgreich war und wuchs, koppelte es sich zwei Jahre später von der Schule ab. Inzwischen sind mehr als 500.000 Chiemgauer in Umlauf, 620 Unternehmen in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein akzeptieren ihn als Zahlungsmittel.

Er war damit etwas später dran als der "Roland": Das Bremer Regionalgeld (seit 2001 erhältlich) gilt als erstes seiner Art in Deutschland.

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Seit diesen Anfangsjahren hat das Interesse an regionalen Währungen immer mehr zugenommen. Der Verband "Regiogeld e.V." schätzt deren aktuelle Zahl auf etwa 40 - und ständig kommen neue Initiativen hinzu, wie zum Beispiel der "Eder Taler", die Komplementärwährung der Region Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder.

Regionalwährung im Allgäu

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Den "Regio" gibt es in dreifacher regionaler Ausführung im Verband: den Oberland-Regio, den Regio in München und den Regio im Ostallgäu.

Er ist die einzige komplementäre Währung in Deutschland, die von einem Kloster ausgegeben wird: dem Kloster Irsee.

Regiogeld Carlo in Karlsruhe

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Vor allem kleinere Läden wie Naturkostgeschäfte und Läden lokaler Erzeuger lassen sich vom Sinn einer Regionalwährung überzeugen, um die regionale Wirtschaft zu unterstützen.

Allerdings nicht nur: Den "Carlo" beispielsweise, die komplementäre Währung im Raum Karlsruhe, akzeptieren dort auch Kinderärzte, Schreinereien, Steuerberater - und das Technik-Museum Marxzell.

BürgerBlüte - 20

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Die Kasseler Regionalwährung "BürgerBlüte" mit ihren blassen Farben und den zurückhaltenden Bildern ist eins der dezenter gestalteten Exemplare der Regionalwährungen in Deutschland, ...

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... die meisten sind eher farbenfroh und abstrakt bebildert wie hier der "Ammerlechtaler" aus der Ammersee-Region in Bayern. Viele tragen auch sehr deutlich den Aufdruck "Gutschein".

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Das liegt nur zum Teil an der Phantasie und Verspieltheit der Organisatoren: Es ist gesetzlich vorgegeben, dass regionale Währungen "nicht banknoteneigentümlich" aussehen dürfen, um nicht so zu wirken, als wollten sie eine zweite offizielle Währung neben dem Euro sein.

© sueddeutsche.de/aper
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