Reformen der Sozialisten:Frankreich plant Steuer auf Dividenden

François Hollande startet seine Reformen: Statt Geld an Aktionäre auszuschütten, sollen Unternehmen künftig mehr Steuern zahlen. Die Regierung will so die Investitionen ankurbeln.

Nach dem Sieg der Präsidentschafts- und der Parlamentswahl fängt der französische Präsident François Hollande nun an, seine angekündigten Programme umsetzen. Der erste Schritt folgt wohl schon im Juli. Frankreich plant offenbar eine Steuer auf Dividenden für Aktionäre, berichtet die Wirtschaftszeitung Les Echos. Unternehmen schütten Dividenden an Aktionäre aus, um sie am Gewinn zu beteiligen.

Das Ziel der Steuer: Unternehmen sollen dazu gebracht werden, ihre Gewinne lieber zu investieren, statt an die Eigentümer auszuzahlen. Die Steuer werde dem französischen Staat 800 Millionen Euro pro Jahr einbringen, heißt es im Bericht von Les Echos. Von den Abgaben seien Aktiengesellschaften wie die Großunternehmen France Télécom, Total oder Sanofi betroffen.

Investmentgesellschaften hingegen müssten die Steuer nicht zahlen. Auch kleine Firmen sind von der Steuer befreit. Dafür dürfen sie keinem Mutterkonzern angehören, weniger als 250 Angestellte beschäftigen und weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaften, berichtet Le Figaro.

Die Sozialisten hatten in der Präsidentschafts- und Parlamentswahl dieses Jahr die Stärkung der Investitionen zu einem der zentralen Wahlkampfthemen gemacht. Frankreich will sein Defizit im kommenden Jahr unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken.

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